Wieder eine Menge gelernt: Von Schotter, Gärten und Gräbern

Zur­zeit dis­ku­tie­ren wir an vie­len Stel­len über Schot­ter­gär­ten. Sie sind als leb­lo­se Wüs­ten der Vor­stadt­sied­lun­gen in Ver­ruf gera­ten. Vor kur­zem beka­men wir eine Zuschrift einer Bür­ge­rin, die mit Schre­cken ähn­li­ches auf dem Alten Fried­hof ent­deckt hat. Wir waren erschro­cken, dass aus­ge­rech­net die Stadt Bonn, die ja eigent­lich immer auch Din­ge wie Bio­di­ver­si­tät etc. nach vor­ne zu brin­gen sucht, aus­ge­rech­net hier ver­meint­lich den schlich­ten Weg geht. Schnell eine PM geschrie­ben, raus damit, der Gene­ral-Anzei­ger Bonn nimmt das The­ma auf — und auf die Nase gefallen.

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Gartennotiz #015: Aus Wildblumenwiese wird Staudenbeet

In jedem Schei­tern steckt ein Neu­be­ginn. Mit die­ser Bin­sen­weis­heit könn­ten wir die neu­es­ten Umge­stal­tun­gen in unse­rem Gar­ten beschrei­ben. 2013 haben wir vol­ler Elan zum ers­ten Mal die Blu­men­wie­se ein­ge­sät. In den letz­ten Jah­ren nahm jedoch das Gras immer mehr über­hand. Zuletzt waren so gut wie kei­ne Blü­ten mehr zu sehen. Noch ein paar Bart­nel­ken, etwas Gold­mohn, ein paar Brenn­nes­seln. Das war es dann aber auch. Was tun?

Nach reif­li­cher Über­le­gung ent­schie­den wir uns dann für den radi­ka­len Schritt, die (Res­te der) Blu­men­wie­se weg­ma­chen zu las­sen und ein Stau­den­beet mit insek­ten­freund­li­chen Pflan­zen anzu­le­gen. Hin­zu­kam, dass die klei­ne Trau­er­bir­ke wohl den letz­ten Hit­ze­som­mer nicht über­lebt hat.

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Gartennotiz #014: Blauregen, Rosaregen, Sternchenregen?

Vor ein paar Jah­ren haben wir einen Blau­re­gen in unse­rem Gar­ten gepflanzt. Wie zu erwar­ten war, hat die Wis­te­ria erst­mal alle Kraft dar­ein gesetzt, vom Boden an der Wand ent­lang in Rich­tung Bal­kon zu ran­ken. Soweit in Ord­nung. Auch, dass es in den ers­ten Jah­ren mit der Blü­te eher schwach aus­sah. Das hat sich gebes­sert. Um nicht zu sagen: Die­ses Jahr steht er in vol­ler Blü­te. Nur: Von einem Blau-regen kann nun wirk­lich nicht die Rede sein. Das ist alles ziem­lich rosé gera­ten. Nun fra­gen wir uns, ob das bereits ein Gen­der­the­ma ist. Sol­len wir jetzt Loret­ta zu ihr sagen? Der Blau­re­gen ver­sus die Wis­te­ria. Nun gut. Das ist ja jetzt geklärt. Zumal die Blü­ten zwitt­rig sind und die Früch­te des letz­ten Jah­res gut gekeimt haben.

Blau­re­gen

Gartennotiz #013: Da beißt die Maus keinen Faden ab

Der Gar­ten­be­trieb beginnt für mich seit eini­gen Jah­ren mit dem Umset­zen des Kom­posts. Das hat sich seit der Zeit der Abso­lu­ten Beg­in­ner nicht geän­dert. Wir leis­ten uns den Luxus, den fri­schen Bio­ab­fall und die Gar­ten- und Grün­ab­fäl­le in einem Schnell­kom­pos­ter 1 über das Jahr zu sam­meln, im Früh­jahr des Fol­ge­jah­res in einen Holz­kom­pos­ter 2 in einer offe­nen Mie­te umzu­set­zen und den “zwei­jäh­ri­gen” Kom­post zu sie­ben. Der Arbeits­ab­lauf ist natür­lich umge­kehrt: erst den zwei­jäh­ri­gen sie­ben, dann den ein­jäh­ri­gen umset­zen und damit das Fass wie­der für den neu­en Abfall lee­ren. Vor ein paar Tagen war es nun end­lich soweit.

Wei­ter­le­sen

Notes:

  1. Wiki­pe­dia Schnell­kom­pos­ter: <https://de.wikipedia.org/wiki/Kompostierung#Schnellkomposter>
  2. Wiki­pe­dia Offe­ne Kom­pos­tie­rung: <https://de.wikipedia.org/wiki/Kompostierung#Offene_Kompostierung>

Absolute Beginners — Season 2.

AbsoluteBeginnersSo lang­sam erwa­chen wir alle aus dem Win­ter­schlaf. Nicht nur im Gar­ten waren die letz­ten Wochen und Mona­te rela­tiv ruhig, auch hier im Blog herrsch­te eher Stil­le. Das soll sich nun wie­der ändern.

Blumenwiese -- Wintertracht

Blu­men­wie­se — Wintertracht

Blumenwiese -- aufgeräumt

Blu­men­wie­se — aufgeräumt

Der Gar­ten­auf­takt ist ja in der Regel erst­mal von Auf­räu­men geprägt. Das Expe­ri­ment “Wild­blu­men­wie­se” haben wir ja als erfolg­reich dekla­riert und soll fort­ge­setzt wer­den. Wir hat­ten die Res­te des letz­ten Jah­res nicht abge­mäht, son­dern für Vögel und ande­res Getier im Win­ter als Nah­rung und Schutz ste­hen gelas­sen. Das der Win­ter nicht wirk­lich statt­ge­fun­den hat, tut erst­mal nichts zu Sache. Also war der ers­te Schritt, alles sorg­fäl­tig abzu­har­ken, um nicht die bereits kei­men­den neu­en Pflan­zen zu zerstören.

Ande­re Tei­le des Gar­tens zei­gen sich aber auch ohne viel Zutun gera­de im Früh­jahr manch­mal auch nur für weni­ge Tage in einer wun­der­schö­nen Blü­ten­pracht. Z. B. unse­re Blut­pflau­me (Pru­nus cera­si­fera).

Blutpflaume

Blut­pflau­me

Und dann ist da noch der Stolz eines jeden Gar­ten­be­sit­zers (ich glau­be, dass das in die­sem Fall schon kor­rekt gegen­dert ist): Der Rasen. Oder in der Frust behaf­te­ten Ver­si­on: Das Moos… Mit dem Ver­ti­ku­tie­rer habe ich aus den knapp 100m² eine Schieb­kar­re Moos raus­ge­holt. Ich bil­de mir ein, dass jetzt eine Woche spä­ter, der Rasen schon grü­ner aus­sieht. Und das, obwohl der nach­ge­sä­te Rasen noch gar nicht gekeimt hat. Etwas ver­stö­rend fand ich übri­gens eines Pro­spekt eines Gar­ten­markts. Auf einer Sei­te wur­de für Rasen­dün­ger mit Moos-Ex gewor­ben, auf der nächs­ten in der “Krea­tiv-Ecke” für Moos zum Bas­teln, z. B. für die Oster-Deko… Ja, was denn nun???

Zum Schluss noch einen aktu­el­len Blick auf’s Gan­ze. Stay tun­ed! Wir wer­den wei­ter berichten.

Blick auf's Ganze

Blick auf’s Ganze

Gartennotiz #007: Blumenwiese Nr. 1

AbsoluteBeginnersBlumenwieseAnimation300

Nun also end­lich der Bei­trag zu unse­rer Blu­men­wie­se. Gleich­zei­tig wird das ein Auf­ruf zur akti­ven Mit­ar­beit, denn wir sind eben “Abso­lu­te Beg­in­ners”. Als wir vor eini­gen Tagen aus dem Urlaub kamen, stand die Blu­men­wie­se in vol­ler Blü­ten­pracht! Nun haben wir aber ein Pro­blem: wir ken­nen noch längst nicht alle Blu­men, die nun hier wach­sen und gedei­hen. Des­halb stel­len wir hier nun eine Art vir­tu­el­les Her­ba­ri­um ins Netz, benen­nen die Pflan­zen, die wir ken­nen und hof­fen auf Hil­fe, die “rest­li­chen” zu bestim­men. Wir wer­den dann Stück für Stück das hier nach­füh­ren. Zunächst ein­mal zwei Bil­der, wie die Blu­men­wie­se so aussieht.

Und nun eine Gale­rie mit Detail­auf­nah­men. Klickt Euch durch und schreibt in die Kom­men­ta­re, was Ihr (er)kennt.

Entdeckung im Heizungskeller

Ritterstern im Mai

Rit­ter­stern im Mai

Mein Fund­stück des Tages begeg­ne­te mir heu­te im Hei­zungs­kel­ler, wo wir das Gar­ten­zu­be­hör tro­cken, eini­ger­ma­ßen dun­kel und rela­tiv kühl auf­be­wah­ren. Gar­ten­zu­be­hör beinhal­tet hier auch die Blu­men­zwie­beln, die über­win­tern und auch Rit­ter­stern­zwie­beln wäh­rend der Som­mer­mo­na­te. Rit­ter­ster­ne schnei­det man ja bekannt­lich nach der Blü­te im Win­ter bis zur Zwie­bel her­un­ter, nimmt sie aus der Erde und pflanzt sie im Herbst wie­der ein, wo sie dann wie­der aus­trei­ben. Soweit, so gut.

Heu­te jedoch, als ich im Hei­zungs­kel­ler nach dem Rech­ten und Lin­ken sah (auf der Suche nach der Was­ser­waa­ge…), ent­deck­te ich, dass zwei der Knol­len bereits mun­ter aus­ge­trie­ben haben! Zwar etwas blass am Stamm — es ist eben recht dun­kel dort im Kel­ler — aber nicht weni­ger forsch. Nun stel­len sich zwei Fra­gen: War­um und was nun?

Die Fra­ge “War­um” wird wohl ein bota­ni­sches Mys­te­ri­um blei­ben. Ich könn­te jetzt damit anfan­gen, dass laut Wiki­pe­dia Rit­ter­ster­ne (Hip­peastrum) eine Pflan­zen­gat­tung aus der Fami­lie der Ama­ryl­lis­ge­wäch­se (Ama­ryl­li­daceae) sind, die wie­der­um zur Ord­nung der Spar­gel­ar­ti­gen (Aspa­ra­ga­les) gehö­ren (s. hier). Und da wir ja noch nicht Johan­nis haben… Aber eigent­lich woll­te ich sie nicht ern­ten und erst recht nicht ver­zeh­ren. Das mache ich lie­ber mit ande­ren Ver­tre­tern aus glei­cher Fami­lie und Ord­nung, näm­lich mit sol­chen aus der Unter­fa­mi­lie der Lauch­ge­wäch­se, z.B. Früh­lings­zwie­beln. Bevor ich jetzt aber noch mehr Unord­nung ver­an­stal­te, bleibt die Fra­ge “Was nun”?

Fundstücke — im Garten

Früh­ling? Ist das nicht die Zeit wo es hel­ler und wär­mer wird, die Vege­ta­ti­on anfängt zu sprie­ßen, wir Men­schen von Win­ter­schlaf zu Früh­jahrs­mü­dig­keit hin­über­glei­ten? Eigent­lich ja. Nun, in den letz­ten Tagen beka­men wir ja auch einen ers­ten Ein­druck davon. Im Grun­de ja auch genau zum rich­ti­gen Zeit­punkt, befin­den wir uns doch gera­de fast mit­tig zwi­schen meteo­ro­lo­gi­schem (01.03.) und astro­no­mi­schem (21.03.) Früh­lings­be­ginn. Aber kei­ne Sor­gen, ich hole jetzt nicht zu einer Abhand­lung über Sinn und Unsinn der (unter­schied­li­chen) Defi­ni­tio­nen des Zeit­punkts des Wech­sels der Jah­res­zei­ten aus. Ich wer­de auch nicht der Fra­ge nach­ge­hen, ob es spe­zi­el­le Rites de Pas­sa­ge gibt. (Man könn­te jetzt zur Mit­te der Fas­ten­zeit auf einen sol­chen Gedan­ken kom­men.) Nein, viel pro­fa­ner: ich habe näm­lich eben jenes Sprie­ßen in Gar­ten ent­deckt: teil­wei­se ver­steckt unter den aus­ge­gra­be­nen Sträu­chern lugen die ers­ten Kro­kus­se im Gar­ten her­vor: mei­ne Fund­stü­cke für heu­te. Hach, Frühling!

Fundstücke im Garten

Fund­stü­cke im Garten