Urlaubsnotiz 2013, Nr. 11: Ausflug mit Maus

Von Menschen und WildschweinenEine ist uns in die Fal­le gegan­gen heu­te nacht. Gefüllt mit Scho­ko­la­de (70 %ige Bio-Fair-Trade, für unse­re Mäu­se nur das Bes­te…) war die Fal­le end­lich attrak­tiv genug, heu­te mor­gen fan­den wir ein Mäus­chen in der Lebendfalle.

Maus in der Falle

Maus in der Falle

Bei der Fra­ge, wohin nun mit der Maus, beschlos­sen wir, sie auf den ers­ten Teil unse­res für heu­te geplan­ten Aus­flugs mit­zu­neh­men — nein, kei­ne Sor­ge, wir haben ihr kein Muse­um in der Tos­ka­na ange­tan, son­dern sie unten am Berg, wo unser Müll­con­tai­ner steht, frei­ge­las­sen — und sind allei­ne wei­ter­ge­fah­ren. Zuerst kurz nach Cit­tá di Cas­tel­lo — wo heu­te kein Markt ist, wir also auch gar nicht erst aus­stei­gen muss­ten, dann wei­ter nach Mon­ter­chi, wo wir unse­re Pie­tro di Fran­ce­s­ca-Tour mit sei­nem dort aus­ge­stell­ten Fres­co Madon­na in Par­to ange­fan­gen haben. Der Aus­stel­lungs­raum hat so gar nichts sakra­les, es ist in einem voll kli­ma­ti­sier­ten rela­tiv neu­em Gebäu­de — trotz­dem waren vor das Bild Blu­men gelegt wor­den. Nach­fra­ge beim Muse­ums­mit­ar­bei­ter, ja, das kommt häu­fi­ger mal vor. Ja, und für mei­ne Arbeit als Kul­tur­anthro­po­lo­gen dür­fe ich auch aus­nahms­wei­se foto­gra­fie­ren, aber bit­te nur die Blu­men, nicht das Fresko.

Blick von Citerna nach Monterchi

Blick von Citer­na nach Monterchi

Im nächs­ten Dorf, in Citer­na, gab es vor allem schö­ne Aus­sicht, in der Fran­szis­kus­kir­che aber dann in einem Neben­raum eine schö­ne Mari­en­sta­tue. Jahr­zehn­te­lang stand sie rela­tiv unbe­ach­tet im Altar­raum, bis 2001 eine Stu­den­tin sie als Donatel­lo-Arbeit erkann­te. Nach Restau­ra­ti­on (dem eigent­lich nack­ten Jesus­kind hat­te man ver­mut­lich im 19. Jahr­hun­dert ein Win­del­tuch umge­legt) ist sie nun wie­der der Öffent­lich­keit zugäng­lich — wenn die net­te jun­ge Frau aus dem Ticket-Office die Tür auf­schließt und nach anfäng­li­chem frem­deln dann doch die Geschich­te dazu erzählt…

In San Guis­ti­no woll­ten wir dann noch schnell in den im Rei­se­füh­rer emp­foh­le­nen Gar­ten anschau­en, der war aber zu. Also sind wir direkt wei­ter nach Sans­e­pol­cro, dort haben dann erst­mal ver­dient eine etwas län­ge­re Pau­se gemacht — mit Cor­net­to Cre­ma und Caffé.

Cornetto Crema

Cor­net­to Crema

Auch hier waren wir dann im Muse­um, danach noch etwas durch die Stadt geschlen­dert, in den Dom konn­ten wir nicht, weil ich mei­ne Jacke ver­lo­ren habe — an jedem Stand­ort blieb sie erst­mal im Auto, dann ist Ste­phan zurück zum Park­platz, um sie mir doch zu holen — und in San Seprol­cro war sie dann weg. Wir haben sie aber wie­der­ge­fun­den (ich glau­be, Ste­phan war ins­ge­heim schon ein biss­chen froh, dass die von mir heiß­ge­lieb­te graue Strick­ja­cke, die ich in gefühl­ten 15 Varia­tio­nen habe, end­lich weg ist…). Sie lag tat­säch­lich noch am Ein­gang von die­sem Palaz­zo mit dem Gar­ten in San Giu­s­ti­no — wo wir auf dem Rück­weg noch­mal vor­bei­ge­fah­ren sind, um end­lich unser Pick­nick im Grü­nen zu machen. Aber der Gar­ten war immer noch zu — ist auch nur Sonn- und Fei­er­tags geöff­net, was wir auch mor­gens hät­ten direkt an der Tür lesen kön­nen, wenn wir mal auf das Schild geschaut hät­ten — aber hät­te ist vor­bei, und dann hät­ten wir ja auch mei­ne Jacke nicht wiedergefunden…

So sind wir dann zur Madon­na del Bel­ve­de­re gefah­ren, ober­halb von Cit­tà di Cas­tel­lo, ein klei­nes baro­ckes Schmuck­stück mit schö­nem stil­lem Gar­ten und wun­der­ba­rem Blick ins Tal. Dort auf einer Bank haben wir dann den Kirsch-Streu­sel­ku­chen aus­ge­packt und gepicknickt.

Und jetzt las­sen wir den Tag aus­klin­gen, sit­zen mit einem Drink auf der gro­ßen Piaz­za von Cit­tà di Cas­tel­lo und gehen nach­her in “unse­rer” Oste­ria essen.

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