Urlaubsnotizen 2013, Nr. 017: Was sonst noch zu berichten ist.

Von Menschen und WildschweinenDamit sind wir beim letz­ten Bei­trag für den Umrbi­en-Urlaub 2013 ange­kom­men. Es wird wohl ein ziem­li­ches Sam­mel­su­ri­um aus Bege­ben­hei­ten, die wir bis jetzt noch nicht unter­ge­bracht haben, die wir aber doch wenigs­tens für erwäh­nens­wert halten.

Fan­gen wir doch der Ein­fach­heit hal­ber mal wie­der mit der Küchenecke an. Ein Muss in allen Jah­ren, und so auch die­ses Mal, war die Zube­rei­tung von Pan­na Cot­ta. In Ita­li­en fir­miert der Lebens­mit­tel­kon­zern aus B**l*f*ld unter dem Namen Cameo und bie­tet ein ent­spre­chen­des Tüten­pro­dukt an. Das Ergeb­nis ist durch­aus schmack­haft, ein Blick in ein Koch­buch belehr­te uns aber, dass die gekoch­te Sah­ne auch sehr ein­fach aus fri­schen Zuta­ten her­zu­stel­len ist. Wir wer­den es dem­nächst mal ausprobieren.

Panna Cotta

Pan­na Cotta

So ganz ohne Arbeit oder EDV-Gedöns waren wir ja nicht unter­wegs. Das wun­dert viel­leicht auch nicht wirk­lich. Ste­phan hat die Zeit unter ande­rem dazu genutzt, die ers­ten Auf­sät­ze für den Tagungs­band der letzt­jäh­ri­gen BGVK-Tagung zu set­zen. Oder wenigs­tens damit anzufangen…

Satzwerkstatt

Satz­werk­statt

Wei­te­re Tie­re, die wir (am oder im Haus) gesich­tet haben:

  • Skor­pi­on
  • Iltis oder Mar­der (er war auch im Motor­raum unse­res Autos, jeden­falls fan­den wir Haa­re von sei­nem Fell an der Bat­te­rie­ab­de­ckung und der Däm­mung der Motorhaube)
  • Kat­ze
  • Reh­bock

Lei­der hat es bei kei­nem der genann­ten zum Tier des Tages gereicht. Der Skor­pi­on hät­te zwar das Zeug dazu gehabt — es gibt ja immer­hin ein Pho­to von ihm. Aber nach dem Pho­to war er nicht mehr.

Skorpion

Skor­pi­on

Urlaubsnotizen 2013, Nr. 012: Nachtrag — Cortona

Von Menschen und WildschweinenUnser Cor­tao­na-Besuch war einen Tag vor der Nord­t­tour, die unter der Über­schrift “Aus­flug mit Maus” hier bereits beschrie­ben wur­de. Ich kom­me aber erst heu­te dazu, über die­sen Aus­flug zu schreiben.

Tier des Tages hät­te heu­te eigent­lich ein Wolf wer­den müs­sen. Ein sol­cher stand näm­lich plötz­lich vor unse­rem Auto wäh­rend der Fahrt auf der Pass­stra­ße in Rich­tung Cor­to­na. Lei­der hat­ten wir aber nicht schnell genug die Kame­ra griff­be­reit, bevor das impo­san­te Tier sich wie­der ins Unter­holz schlug. Des­halb reicht es heu­te nur für einen Schmet­ter­ling, den wir in Cor­to­na vor einer neo­by­zan­ti­ni­schen Kir­che (1898 (?) geweiht, heu­te wer­den da ger­ne Hoch­zei­ten gefei­ert) gese­hen haben.

Schmetterling

UnterDemBarockCor­to­na haben wir die­ses Jahr zum x‑ten Mal besucht. Es ist immer wie­der schön hier, in die­ser Stadt am Hang des Mt. San Egi­dio: enge Gas­sen, die sich kreuz und quer über den und ent­lang des Sporn(s) zie­hen, auf dem die Stadt liegt. In San Fran­ces­co kann man wun­der­bar die Stu­fen der Baro­cki­sie­rung der roma­ni­schen Kir­che sehen. Ist aber eigent­lich immer scha­de, wenn schon Barock, dann von Anfang an, wie in der Kir­che Madon­na del Bel­ve­de­re (sie­he Ein­trag von ges­tern). Oder aber bit­te die Roma­nik, Gotik oder Renais­sance las­sen. (Wie war das doch gleich mit der His­to­ri­sie­ung oder dem “Ori­gi­nal­zu­stand”?) Der Dom ist durch und durch baro­cki­siert. Hier trifft man schon mal nie­der­län­di­sche Ver­tre­tungs­or­ga­nis­ten. Aber das wäre eine ganz ande­re Geschichte.

In die­sem Jahr gab’s eine klei­ne Ver­wech­se­lung. In der Pau­se in der Bar Signo­rel­li haben wir einen Teil der Urlaubs­post­kar­ten geschrie­ben. Dag­mar: Da gegen­über, auf dem ande­ren Platz ist doch das Post­amt, da kön­nen wir die direkt ein­wer­fen. Post­amt? Wo hat sie ein Post­amt gese­hen??? Aber sie ist sich ganz sicher. Also, noch­mal zurück zur zwei­ten Piaz­za, das Post­amt suchen. Keins da. Statt des­sen “Café del­la Pos­te”. Ahh, ja… Die Kar­ten muss­ten dann noch etwas war­ten, bis wir einen Brief­kas­ten gefun­den haben.

Urlaubsnotiz 2013, Nr. 11: Ausflug mit Maus

Von Menschen und WildschweinenEine ist uns in die Fal­le gegan­gen heu­te nacht. Gefüllt mit Scho­ko­la­de (70 %ige Bio-Fair-Trade, für unse­re Mäu­se nur das Bes­te…) war die Fal­le end­lich attrak­tiv genug, heu­te mor­gen fan­den wir ein Mäus­chen in der Lebendfalle.

Maus in der Falle

Maus in der Falle

Bei der Fra­ge, wohin nun mit der Maus, beschlos­sen wir, sie auf den ers­ten Teil unse­res für heu­te geplan­ten Aus­flugs mit­zu­neh­men — nein, kei­ne Sor­ge, wir haben ihr kein Muse­um in der Tos­ka­na ange­tan, son­dern sie unten am Berg, wo unser Müll­con­tai­ner steht, frei­ge­las­sen — und sind allei­ne wei­ter­ge­fah­ren. Zuerst kurz nach Cit­tá di Cas­tel­lo — wo heu­te kein Markt ist, wir also auch gar nicht erst aus­stei­gen muss­ten, dann wei­ter nach Mon­ter­chi, wo wir unse­re Pie­tro di Fran­ce­s­ca-Tour mit sei­nem dort aus­ge­stell­ten Fres­co Madon­na in Par­to ange­fan­gen haben. Der Aus­stel­lungs­raum hat so gar nichts sakra­les, es ist in einem voll kli­ma­ti­sier­ten rela­tiv neu­em Gebäu­de — trotz­dem waren vor das Bild Blu­men gelegt wor­den. Nach­fra­ge beim Muse­ums­mit­ar­bei­ter, ja, das kommt häu­fi­ger mal vor. Ja, und für mei­ne Arbeit als Kul­tur­anthro­po­lo­gen dür­fe ich auch aus­nahms­wei­se foto­gra­fie­ren, aber bit­te nur die Blu­men, nicht das Fresko.

Blick von Citerna nach Monterchi

Blick von Citer­na nach Monterchi

Im nächs­ten Dorf, in Citer­na, gab es vor allem schö­ne Aus­sicht, in der Fran­szis­kus­kir­che aber dann in einem Neben­raum eine schö­ne Mari­en­sta­tue. Jahr­zehn­te­lang stand sie rela­tiv unbe­ach­tet im Altar­raum, bis 2001 eine Stu­den­tin sie als Donatel­lo-Arbeit erkann­te. Nach Restau­ra­ti­on (dem eigent­lich nack­ten Jesus­kind hat­te man ver­mut­lich im 19. Jahr­hun­dert ein Win­del­tuch umge­legt) ist sie nun wie­der der Öffent­lich­keit zugäng­lich — wenn die net­te jun­ge Frau aus dem Ticket-Office die Tür auf­schließt und nach anfäng­li­chem frem­deln dann doch die Geschich­te dazu erzählt…

In San Guis­ti­no woll­ten wir dann noch schnell in den im Rei­se­füh­rer emp­foh­le­nen Gar­ten anschau­en, der war aber zu. Also sind wir direkt wei­ter nach Sans­e­pol­cro, dort haben dann erst­mal ver­dient eine etwas län­ge­re Pau­se gemacht — mit Cor­net­to Cre­ma und Caffé.

Cornetto Crema

Cor­net­to Crema

Auch hier waren wir dann im Muse­um, danach noch etwas durch die Stadt geschlen­dert, in den Dom konn­ten wir nicht, weil ich mei­ne Jacke ver­lo­ren habe — an jedem Stand­ort blieb sie erst­mal im Auto, dann ist Ste­phan zurück zum Park­platz, um sie mir doch zu holen — und in San Seprol­cro war sie dann weg. Wir haben sie aber wie­der­ge­fun­den (ich glau­be, Ste­phan war ins­ge­heim schon ein biss­chen froh, dass die von mir heiß­ge­lieb­te graue Strick­ja­cke, die ich in gefühl­ten 15 Varia­tio­nen habe, end­lich weg ist…). Sie lag tat­säch­lich noch am Ein­gang von die­sem Palaz­zo mit dem Gar­ten in San Giu­s­ti­no — wo wir auf dem Rück­weg noch­mal vor­bei­ge­fah­ren sind, um end­lich unser Pick­nick im Grü­nen zu machen. Aber der Gar­ten war immer noch zu — ist auch nur Sonn- und Fei­er­tags geöff­net, was wir auch mor­gens hät­ten direkt an der Tür lesen kön­nen, wenn wir mal auf das Schild geschaut hät­ten — aber hät­te ist vor­bei, und dann hät­ten wir ja auch mei­ne Jacke nicht wiedergefunden…

So sind wir dann zur Madon­na del Bel­ve­de­re gefah­ren, ober­halb von Cit­tà di Cas­tel­lo, ein klei­nes baro­ckes Schmuck­stück mit schö­nem stil­lem Gar­ten und wun­der­ba­rem Blick ins Tal. Dort auf einer Bank haben wir dann den Kirsch-Streu­sel­ku­chen aus­ge­packt und gepicknickt.

Und jetzt las­sen wir den Tag aus­klin­gen, sit­zen mit einem Drink auf der gro­ßen Piaz­za von Cit­tà di Cas­tel­lo und gehen nach­her in “unse­rer” Oste­ria essen.

Urlaubsnotizen 2013, Nr. 009: Redaktionsstube und Freiluftzoo

Von Menschen und WildschweinenDie spä­ten Vormittagsstunden/den frü­hen Mit­tag wie­der in “unse­rem” Café (…) ver­bracht. Dort gibt’s nicht nur guten Caf­fè, lecke­re Cor­net­ti, eini­ges zu gucken, son­dern auch gutes WLAN. Also E‑Mails abru­fen, (vor-)sortieren und die wich­tigs­ten beant­wor­ten sowie die acht auf Hal­de pro­du­zier­ten Blog-Ein­trä­ge online stel­len. Danach noch ein­kau­fen — um die­se Zeit ist der Coop so gut wie leer — und dann wie­der zurück zum Haus: ab in den Schat­ten, denn mitt­ler­wei­le über­springt das Ther­mo­me­ter locker die 30°C‑Marke.

RedaktionsstubeDie genann­ten “auf Hal­de pro­du­zier­ten” Bei­trä­ge ent­ste­hen in einer wun­der­ba­ren Redak­ti­ons­stu­be. Unter einer wein­be­r­ank­ten Per­go­la mit einem Blick in die Eichen‑, Kie­fern- und Kas­ta­ni­en­wäl­der Umbri­ens. Hier sit­zen wir etwas erhöht, das Haus im Rücken, vor uns, hin­ter einer Laven­del­he­cke fällt die Wie­se mit eini­gen Oli­ven­bäu­men sanft zum Wald­rand ab. Anzie­hungs­punkt für aller­lei Tie­re ist der rie­si­ge Süß­kirsch­baum direkt vor uns.

 

Nach dem nun am ers­ten Tag (und seit dem mehr­mals täg­lich — wir berich­te­ten bereits) uns die Wild­schwei­ne besucht haben, kamen noch eini­ge ande­re Tie­re teils näher ans Haus, als in jedem ande­ren (Streichel-)Zoo der Welt. Des­halb lohnt es sich, eine neue Kate­go­rie ein­zu­füh­ren: Das Tier des Tages. Heu­te: Der Dachs. Ihn haben wir bereits letz­tes Jahr gese­hen, aber mehr im Dun­keln, heu­te also qua­si am hell­lich­ten Tage.

Dachs Fol­gen­de Tie­re wur­den bereits gesich­tet, bei noch­ma­li­gem, pho­to­gra­phier­tem Besuch bekom­men sie einen eige­nen Ein­trag: Ein Iltis oder Mar­der (der geschickt in den Kirsch­baum klet­ter­te und ähn­lich wie die Eichel­hä­her die bes­te Aus­wahl an Früch­ten hat), ein Reh­bock und eine (Haus-)Katze. Dar­über hin­aus wim­melt es hier mehr oder weni­ger an Zaun- und Sma­ragd-Eidech­sen (eng­lisch: emer­ald, und damit Far­be des Jah­res…), Schmet­ter­lin­gen, Hum­meln, Amei­sen, Mücken und ande­ren Pla­ge­geis­tern. Auch eine Schlan­ge hat Ste­phan vor ein paar Tagen gese­hen — und Schlan­gen­häu­te fin­den wir regel­mä­ßig rund ums Haus. Auch einen Skor­pi­on hat­ten wir schon in die­sem Som­mer — es gilt, immer schön die Schu­he ausschütteln…

Wäh­rend die Tie­re (zumin­dest eini­ge von ihnen) also Kir­schen fres­sen, haben wir heu­te Abend ein fast schon fürst­li­ches Menü:

  • Bruschet­te miste
  • Pas­ta al Fagio­li è Prosciutto
  • Insa­la­ta Ver­de (mit einem Dres­sing aus Senf, Honig und Johannisbeermarmelade)
  • Cre­ma di Mas­car­po­ne con Amarasca
  • Dazu einen Gavi DOCG und zum Abschluss einen Caf­fè Mac­chia­to (mit Keks)
Ich habe da mal was vorbereitet...

Ich habe da mal was vorbereitet…

Tref­fend ist gera­de wie­der die Wil­schwein­fa­mi­lie ein­ge­fal­len: Die spei­sen mit rich­tig Lärm: sie kna­cken die Kirsch­ker­ne — und jetzt habe ich sie mit dem Getip­per ver­jagt… Tut mir leid…