Spießer im Herbst

Kottenforst

Kot­ten­forst

Sonn­tag, Herbst, Wald­spa­zier­gang. Und heu­te habe ich end­lich mal den Ruck­sack mit­ge­nom­men, um ein bischen Deko zu sam­meln: Kas­ta­ni­en sind über­wie­gend durch. In die­sem Teil vom Kot­ten­forst wach­sen auch eher Buchen und Eichen — und Lär­chen, von denen neh­men wir ein paar Zap­fen mit. Wir sind nicht lan­ge unter­wegs, da fängt der Regen an. Bun­te Blät­ter sind also nass und blei­ben des­halb im Wald.

Heu­te haben wir uns für die Wahl der Rou­te vom Knau­ber-Maga­zin inspi­rie­ren las­sen. Ein klei­ner Rund­gang mit Abste­cher zu Res­ten einer

Wasserleitung, römisch

Was­ser­lei­tung, römisch

römi­schen Was­ser­lei­tung. Dank schö­ner Hin­weis­ta­fel der Kol­le­gen aus der Ende­ni­cher Stra­ße wis­sen wir jetzt: es ist DIE römi­sche Was­ser­lei­tung, über 100 km lang, Trink­was­ser­ver­sor­gung aus der Eifel für Köln.

Wegen des ein­set­zen­den Regens und ekli­ger Wind­bö­en las­sen wir den zwei­ten Teil des Rund­we­ges aus und schla­gen uns in einen Wald­weg zum abkürzen.

Ich hab da eine Idee: für unse­ren lee­ren Raum vorm gro­ßen Fens­ter, so ein Licht­ob­jekt aus einem getrock­ne­ten gro­ßen Ast.” “So mit LED-Lich­tern. Ja, das sieht bestimmt gut aus. Lass uns mal schau­en, ob wir was finden.”

Deko-Vorschlag für Heimwerker und Bastler

Deko-Vor­schlag für Heim­wer­ker und Bastler

Gesagt getan, man muss in so einem Wald auch gar nicht lan­ge suchen. Mit dem gefun­de­nen und zu unse­rer Zufrie­den­heit unre­gel­mä­ßig geform­ten abge­bro­che­nen Ast im Schlepp­tau geht es zum Park­platz zurück. “Mist, weisst Du, wo wir das gese­hen haben mit dem Ast und dem Licht? — im Knau­ber-Magag­zin”. “Jetzt fehlt nur noch Strick­zeug und Cup­ca­ke-For­men, dann sind wir völ­lig verspießert.”

Mitgenommen

Mit­ge­nom­men

 

 

Den Ast haben wir aber doch mit­ge­nom­men. Das wird bei uns ganz ande­res aus­se­hen als im Knauber-Magazin.

 

Urlaubsnotizen 2013, Nr. 014: Die letzten Tage.

Von Menschen und WildschweinenMitt­ler­wei­le sind wir schon wie­der fast eine Woche zu Hau­se, ohne dass wir von den letz­ten Urlaubs­er­leb­nis­sen berich­tet hät­ten. In die­sem Bei­trag ver­su­che ich, das Wich­tigs­ten von dem, was in den letz­ten drei Tagen in Umbri­en pas­siert oder bis jetzt unter den Tisch gefal­len ist, zu berichten.

Nach der etwas befremd­li­chen Tour, über die wir im letz­ten Text geschrie­ben haben, sind wir im Wesent­li­chen die ver­blei­ben­den Tage am Haus geblie­ben. Am Mitt­woch sind wir noch nach Umbert­ide zum Markt gefah­ren. Wir haben eine Tisch­de­cke mit Oli­ven-Mus­ter gekauft. Der Rest der Tage war eher ruhig. Im Gegen­satz zu den Näch­ten. Zuletzt kamen die Wild­schwei­ne deut­lich sel­te­ner. Hin­ge­gen wur­den wir in einer Nacht Ohren­zeu­gen des “Fres­sen und gefres­sen wer­den”. Jeden­falls hör­te es sich so an, als ob ein Vogel von einem ande­ren Tier in einem recht schmerz­vol­len Kampf zur Stre­cke gebracht wur­de. Wir ver­mu­ten, es war eine Schlan­ge. Das war schon recht gru­se­lig anzuhören.

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Die zwei­te Maus

Gera­de­zu schlicht war dage­gen die (zwei­te) Maus, die uns nun in die Fal­le gegan­gen ist. Die ers­ten haben wir ja mit Scho­ko­la­de gekö­dert, die­se ist auf eine Wein­trau­be rein­ge­fal­len. Wir haben sie weit genug (?) vom Haus wie­der aus­ge­setzt. Es muss aber noch eine wei­te­re, deut­lich intel­li­gen­te­re Maus im Haus befun­den haben, denn manch­mal war die Fal­le leer — Köder raus, aber Fal­le noch offen…

Regenstimmung

Nebel.

Nach­mit­tags fing es bereits wie­der an zu reg­nen — es deu­te­te sich eine Art Rah­men­hand­lung zur ers­ten Urlaubs­wo­che an. Dar­auf­hin beschlos­sen wir, bereits am Don­ners­tag zu packen und am Frei­tag zu fah­ren — irgend­wo hin in Nord­ita­li­en, denn wir hat­ten uns (erst) für Sams­tag bei Ver­wand­ten am Boden­see ange­mel­det. Am Don­ners­tag setz­te sich das die­si­ge, reg­ne­ri­sche Wet­ter fort. Das gab aber die Chan­ce zu Ein­drü­cken, die wir hier so noch nicht gese­hen haben. Völ­lig baff waren wir, als uns Dome­ni­co, der “Haus­meis­ter”, von uns bis jetzt “Signor Tut­to Bene” genannt, für den letz­ten Tag zu sich nach Hau­se zum Caf­fè ein­lud. In den let­zen Jah­ren beschränk­te sich näm­lich die Kom­mu­ni­ka­ti­on in etwas auf fol­gen­den Ablauf:

Dome­ni­co: “Buon gior­no. Tut­to bene?”
Wir: “Si, tut­to bene.”
Dome­ni­co: “Nien­te problemi?”
Wir: “No.”
Dome­ni­co: “Bene.”
Wir: “…”

Die­ses Jahr jedoch kam tat­säch­lich so etwas wie eine Kom­mu­ni­ka­ti­on zu Stan­de: Wann gekom­men, wie lan­ge blei­ben, was ges­tern gemacht, hier, bit­te, ein Glas Mar­me­la­de, von den Kir­schen hier… Neben Caf­fè gab es noch sei­nen selbst gekel­ter­ten Wein, Limon­cel­lo aus eige­nen Zitro­nen, von sei­ner Frau geba­cke­nen Apri­ko­sen­ku­chen (ja, Albicoc­che…). Der Ita­lie­nisch-Kurs hat wirk­lich geholfen!