Wie in der Gartennotiz 003 bereits angekündigt, nun also ein paar Worte zum Rhabarber (Rheum rhabarbarum).
Natürlich ist diese Pflanze mit jeder Menge Kindheitserinnerungen versehen. Die stärkste — und wahrscheinlich auch am weitesten verbreitete — ist, eine Stange Rhabarber in ein Glas mit Zucker zu tunken und diese so leidlich versüßte Stück für Stück zu genießen. Es war natürlich meistens immer noch unglaublich sauer, aber das Versprechen von Sommer, vielleicht sogar noch durch ein paar Erdbeere abgerundet, war einfach unschlagbar.
Vielleicht ist auch das der Grund, warum wir uns nun diese Pflanze in den Garten geholt haben: Zurückholen von Kindheitserinnerungen. Die beiden Stauden stehen nun in einem wieder neu angelegten Beet an der Grenze zum Nachbargrundstück, an einer Stelle, die hinreichend viel Sonne verspricht. Ich fürchte aber, dass es dieses Jahr (noch) nichts zu ernten geben wird.
Neben dem bereits genannten Rohkonsum des Rhabarbers, gibt es natürlich noch zwei weitere elementare Darreichungsformen: 1) das Rhabarberkompott und 2) den Rhabarberkuchen. (Auf solch Hipstergedöns wie Rhabarberschorle etc. pp. gehe ich hier nicht weiter ein — ich könnte mich nur in die Nesseln setzen…) Beide kommen mit einer geradezu sprichwörtlichen Nebenwirkung daher: Stumpfe Zähne! Warum das so ist, mögen kundigere Menschen erklären. Mir reicht manchmal schon der Anblick und der Duft des einen oder anderen, um das belegte Gefühl im Zahnraum zu haben. Normalerweise bedeutet das: Es ist Frühling oder gar Frühsommer. Aber im Jahr 2013 scheint alles etwas anders zu sein. Es gab zwar schon Rhabarberkuchen, aber mit dem Rest…