24. — 27. Tag, 08.08. — 11.08.: Ende vom Umbrien-Urlaub 2008

Mitt­ler­wei­le sind wir wie­der in Bonn ange­kom­men. Aber wir möch­ten doch noch die letz­ten Tage kurz beschreiben.
Letz­ten Frei­tag (24.08.) habe wir das Haus auf­ge­räumt, gepackt und die letz­ten Stun­den Ruhe genos­sen. Nach­mit­tags gab es mal wie­der einen ordent­li­chen Schau­er, aber abends konn­ten wir drau­ßen sitzen.
Die Rück­fahrt am Sams­tag war (nega­tiv-) rekord­ver­däch­tig: 10,5 Stun­den rei­ne Fahrt­zeit! Kurz vor Flo­renz hat­ten wir bereits den ers­ten Stau. Rich­tig hef­tig wur­de es ab Vero­na: bis hin­ter Tren­to (ca. 90km wei­ter!) Stop-and-go im Wech­sel mit dich­tem Ver­kehr. War­um? Kei­ne Ahnung. Es waren noch nicht ein­mal so vie­le Deut­sche auf der Rück­rei­se. Es war ein­fach dicht. Dadurch sind wir erst sehr spät in Vil­gerts­ho­fen angekommen.
Am Sonn­tag haben wir dann zuerst Tobi besucht, der die­ses Jahr lei­der (auch) nicht mit­kom­men konn­te. Wir haben schön im Gar­ten geses­sen und hat­ten uns viel zu erzäh­len. Glei­ches gilt für das Wie­der­se­hen mit Eli­sa­beth und Wil­li in Mur­nau. Dort haben wir den spä­ten Nach­mit­tag und Abend ver­bracht. Wie letz­tes Jahr auch war das ein tol­ler Abschluss unse­res Urlaubs.
Mon­tag früh ging es dann schlies­lich auf den Heim­weg nach Bonn. Nach völ­lig unspek­ta­ku­lä­rer Fahrt sind wir zu Hau­se ange­kom­men, haben uns grob durch den Berg Post gewühlt und sind zum Aus­klang grie­chisch (sic!) essen gegangen.

23. Tag, 07.08.: “unterwegs”

Zu ges­tern bedarf es noch eines drin­gen­den Nach­trags — ein Bericht aus der Fau­na Umbri­ens. Als Dag­mar und ich im Bad waren flog auf ein­mal eine Fle­der­maus (!) im Haus ihre Run­den! Und da es im Grun­de kaum Platz gibt (ins­be­son­de­re im Bad) kam sie uns schon recht nahe. Zum Glück ent­schied sie sich dann doch sehr schnell, durch eines der offe­nen Fens­ter im Ober­ge­schoss wie­der selbst die Frei­heit zu finden.

Heu­te haben wir wir in Kul­tur gemacht. Zunächst haben wir uns durch eins der Sei­ten­tä­ler des Tiber nach San­ta Marüia Tibe­ri­na hin­auf­ge­schraubt. Neben dem schö­nen Aus­blick beka­men wir eine Pri­vat­füh­rung von Rober­to durch ein bour­bo­ni­sches Cas­tel­lo aus dem 11. Jahr­hun­dert (das zur Zeit auf­wen­dig restau­riert wird) und eine eben­so alte Kir­che. Das Cas­tel­lo der Medi­ci war lei­der geschlossen.

Von dort fuh­ren wir auf kleins­ten Ser­pen­ti­nen­stra­ßen nach Mon­ter­chi. Wir sind zunächst bis ganz oben gefah­ren und den Wagen geparkt, um dann unter­wegs fest­stel­len zu müs­sen, dass das sehens­wer­te Fres­ko von Pier­ro di Fran­ces­co in einem ehe­ma­li­gen Schul­haus am Fuße des Ber­ges aus­ge­stellt wird — run­ter und wie­der rauf… Zurück auf dem Dorf­platz war auch noch das Café von laue­ter Tou­ris­ten okkupiert!!!

Also direkt nach Sans­e­pol­cro. Dort haben wir all die Kir­chen besich­tigt, die wir letz­tes Jahr links lie­gen­ge­las­sen haben. Und wir waren im Muse­um mit wich­tigs­ter (!) tos­ka­ni­scher Renaissance.

Den Abend ver­brin­gen wir wie­der mal in Cit­tà di Cas­tel­lo — wie­der in unse­ren nun fast schon Stamm­lo­ka­len. Den Ape­re­tif nut­zen wir für die­sen Ein­trag (s. Bild) und wer­den gleich in die Oste­ria wechseln.

22. Tag, 06.08.: San Leo

>Eigent­lich hät­te der Tag völ­lig ereig­nis­los wer­den sol­len, aber dann kamen doch ein paar Din­ge dazwi­schen. Zunächst ein­mal recht harm­los ein wun­der­ba­rer Pflau­men­ku­chen mit Pflau­men von den Bäu­men hier am Haus. Am Abend gab´s dann noch ein Wet­ter­spek­ta­kel — es zog sich zu und kur­ze Zeit spä­ter fing es ziem­lich hef­tig an zu reg­nen. Wir muss­ten des­halb tat­säch­lich zum ers­ten Mal drin­nen essen! Nun sit­zen wir noch drau­ßen unter dem Vor­dach, genie­ßen die abge­kühl­te Luft, lau­schen den Tie­ren (Gril­len und ande­ren Wild­tie­ren, die schnaufen (?!?)…).
Bil­der und Film­chen (u. a. Zeit­raf­fer einer Weg­war­te) gibt´s später.

21. Tag, 05.08.: San Leo

Kaum ist man mal mehr als zwei Wochen weg, tobt daheim die gro­ße Poli­tik! Nichts ahnend, klin­gelt heu­te um kurz nach 10 das Tele­fon, und der UB-Vor­sit­zen­de meint: “Sicher hast Du es schon in der Zei­tung gele­sen. Die OB tritt bei der Kom­mu­nal­wahl nächs­tes Jahr nicht noch mal an.” (sie­he: http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10490&detailid=480315) Mei­ne Ant­wort, dass ich in Ita­li­en sei und des­halb kei­ne Bon­ner Zei­tung hät­te, führ­te dazu, dass ich zunächst ein­mal über die Sach­la­ge infor­miert wur­de. Nun denn, die Grün­de sind ein­leuch­tend, es ging vor allem um die Infor­ma­ti­on. Als nor­ma­ler OV-Vor­sit­zen­der bin ich im Moment eh nicht gefragt — und das ist auch gut so. Jetzt geht es auf allen mög­li­chen (höhe­ren) Ebe­nen um das “Wie wei­ter”, und das wird sich durch den Herbst zie­hen. Also: Auf­re­gung zurück­fah­ren und wie­der auf Urlaub schalten!
Ansons­ten war der Tag heu­te wie die meis­ten ande­ren bis­her auch: son­nig, warm bis heiß, und ich habe wie­der viel über das Mit­tel­al­ter und die Kai­ser im Beson­de­ren gelernt (Beck­sche Rei­he sei Dank).
Ach ja — am zwei­ten Tag war ja bereits das Gas alle. Es gibt aber immer eine Reser­ve­fla­sche, die sofort ange­schla­gen wer­den kann. Folg­lich muss­ten wir nun auch die “Bom­bo­la” tau­schen. Ges­tern hat­te ich einen ers­ten Anlauf gemacht, aber lei­der stell­te sich — nach­dem ich bereits bezahlt hat­te — her­aus, dass kei­ne vol­le mehr im Lager war. Also bin ich heu­te noch mal run­ter und konn­te ein vol­le Fla­sche abholen.
Zwi­schen­durch konn­te ich nicht an mich hal­ten, und muss­te den Son­nen­schirm “repa­rie­ren”. Irgend­wer hat­te die Zug­lei­ne nicht als Fla­schen­zug ange­scho­ren, son­dern ledig­lich als dop­pel­te Umlen­kung, also kei­ne Kraft­stei­ge­rung (im Gegen­teil wegen Umlen­kung über eine schar­fe Kan­te zusätz­li­cher Lei­nen­ver­schleiß). Das muss­te der Seg­ler in mir erst­mal rich­tig machen.
Heu­te gibt es mal wie­der ein Bild vom (Abend-) Essen: Zitro­nen­hähn­chen (@Albert: “Sen­za Kopf”) mit Ros­ma­rin­kar­tof­feln und Pan­na Cot­ta; Wein­emp­feh­lung: Rupes­tro Car­det­to Mer­lot San­gio­ve­se Ven­de­mia 2007.
Dag­mar erklärt en pas­sent (5 Sei­ten) das Dog­ma der unbe­fleck­ten Empfängnis.

19. Tag, 03.08.: San Leo

Der gest­ri­ge Tag ende­te auf­re­gend (pas­send zum gest­ri­gen Ein­trag): eine Eidech­se hat­te sich in unser Schlaf­zim­mer ver­irrt! Sie war aber recht schnell davon zu über­zeu­gen, dass esfür alle Betei­lig­ten bes­ser war, in getrenn­ten Räu­men zu übernachten.
Der heu­ti­ge Tag begann besch***en: eins der wil­den Tie­re der umbri­schen Berg­welt hat­te den Platz unter unse­rem Ess­tisch als Lokus erwählt. Nach einer klei­nen Umräum- und Säu­be­rungs­ak­ti­on star­te­ten wir in einen ruhi­gen Sonn­tag ohne wei­te­re nen­nens­wer­te Ereignisse.
@Albert: Ste­phan hat sich heu­te etwas bewie­sen und das nächs­te Dorf erreicht…

17. Tag, 02.08.: San Leo, Trestina

Wir haben ein Ther­mo­me­ter gefun­den. Nun könn­nen wir fest­stel­len, wie “uner­träg­lich heiß” es denn nun wirk­lich hier wird. Unter der Per­go­la ist es eigent­lich ja noch aus­zu­hal­ten (s. Gra­fik), da hier ab mit­tags kei­ne direk­te Son­nen­ein­strah­lung mehr herrscht. Zwi­schen Haus und Tabak­turm haben wir aber auch Tem­pe­ra­turn von über 38° gemes­sen. Im Schlaf­zim­mer ist es bis spät abends über 25° warm.

Wich­tigs­ter Tages­ord­nungs­punkt war heu­te Ste­phans Fahrt nach Tres­ti­na zur Apo­the­ke: Soven­tol war mal wie­der alle und auf dem Rück­weg liegt eine her­vor­ra­gen­de Pasticceria…

Nun kommt Dag­mar: Ich will Euch etwas über die dunk­le Sei­te von Leo berich­ten. Es ist uner­träg­lich heiß! Es gibt fürch­ter­li­che Mücken — Mil­lio­nen! Die Sti­che brei­ten sich zu einer Grö­ße einer 1‑Eu­ro-Mün­ze aus und brau­chen Tage, bis sie wie­der ver­schwin­den. Die Mücken sind die ers­ten, die in der Däm­me­rung kom­men. Wenn es rich­tig dun­kel ist, kom­men die wirk­lich gefähr­li­chen Tie­re. Wir müs­sen uns auch immer im Haus ver­bar­ri­ka­die­ren. Wir hören von drau­ßen ein Gera­schel und Geschnau­fe, dass auf die übels­ten Krea­tu­ren schlie­ßen lässt: Wild- und Sta­chel­schwei­ne. Schlan­gen — deren Häu­te wir dann tags dar­auf fin­den -, Skor­pio­ne, Hor­nis­sen — ein idea­ler Ort, damit Ste­phan ein Held wird. Mor­gens tref­fen wir dann die RIESEN Gras­hüp­fer in der Küche oder die RIESEN Nacht­fal­ter auf der Toilette.

16. Tag, 31.07.: San Leo

Fast wäre der Tag völ­lig ereig­nis­los ins Land gegan­gen — hät­te es nicht am frü­hen Abend ein Gewit­ter gege­ben. Aber auch das war nicht wirk­lich spek­ta­ku­lär. Gereg­net hat es ganz ordent­lich, und küh­ler ist es nun auch. Es war ja auch schon fast “uner­träg­lich heiß”… 😉

15. Tag, 30.07.: Umbertide, San Leo

Heu­te ist wirk­lich Markt in Umbert­ide. Wir decken uns mit Frisch­obst und ‑Gemü­se ein. Auch sind wie­der 3x6x1,5=27l Was­ser fäl­lig. Den Rest des Tages blei­ben wir am Haus: Lesen… Ihr wisst schon. Dag­mar woll­te beim Abend­essen ein Gespräch auf hohem Niveau — dabei sind wir hier doch schon auf knapp 500m. Reicht das denn nicht? Es gibt heu­te kein Pho­to — immer nur Bil­der vom Essen ver­mit­telt einen ver­zerr­ten Eindruck.

14. Tag, 29.07.: San Leo

Wir haben Mit­be­woh­ner! Heu­te mor­gen waren Pfir­sich und Pflau­men ange­knab­bert — die Scha­le der Pflau­men lag in klei­nen Fet­zen in der Obst­scha­le. Auch in der Mehl­tü­te waren zwei (!) Löcher. Wir tip­pen auf Wes­pen, da die typi­schen Beiß­spu­ren zu sehen waren.
Ansons­ten: ruhi­ger Tag am Haus, Lesen, Lesen, Kaf­fee­trin­ken, Lesen, Lesen, zu Abendessen…