Wir schreiben den 14.02.2018. Für ganz viele ist heute Valentinstag, in den karnevalistisch geprägten Regionen dieses Jahr Aschermittwoch. Ersterem könnte Dagmar sicher einen Text widmen, ich möchte mich mit letzterem kurz beschäftigen.
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Und es war kein Raum in der Herberge…
Am letzten Donnerstag hatte ich ein echtes Krippen-Erlebnis. Ich war von den Initiatoren des Deutzer Forums zum diesjährigen lebendigen Adventskalender eingeladen worden, einen Kurzvortrag zum Thema „Weihnachtskrippen“ zu halten. Als Ort war die Krippe im Horion-Haus des LVR vorgeschlagen, die dort seit vielen Jahren aufgebaut wird und auch schon lange Teil des Kölner Krippenweges ist. Nun, in diesem Jahr nicht. Ich kam etwa eine halbe Stunde vor Beginn meines Adventskalender-Fensters in Deutz an, betrat das Foyer des Horion-Hauses und fand: keine Krippe. Der freundliche Herr am Empfang konnte mir nicht weiterhelfen. Krippe, hätte er noch nie hier gesehen. Auch seine Nachfrage beim Kollegen im Landeshaus gegenüber blieb erfolglos: auch dort keine Krippe. Was tun? Inzwischen waren die ersten am Krippenvortrag interessierten Deutzerinnen und Deutzer eingetroffen. Meine erste spontane Idee war: wir bauen einfach selbst eine lebendige Krippe auf. Eine der Teilnehmerinnen war direkt begeistert und zog ihre Haarspange aus dem Zopf: „Das ist der Stern von Bethlehem!“ Eine schöne Idee, denn die Haarspange ließ sich per Knopfdruck zum Leuchten bringen. Einige der Anwesenden erklärten sich auch spontan bereit, die Hirten zu spielen. Weiterlesen
Sessionsbeginn am 11.11. — nur ein jeckes Datum oder steckt da mehr dahinter?
Gedanken aus meiner ersten Session als 1. Vorsitzender eines Karnevalsverein, Teil 1

Martinszug
Der 11.11. ist im Rheinland ein doppelter Feiertag: Sankt Martin und Sessionsbeginn. Ich habe mich schon länger gefragt, ob das nur Zufall ist, oder ob es da vielleicht sogar einen Zusammenhang gibt.
Der 11.11. ist der Namenstag des hl. Martin von Tours. Die Geschichte von der Mantelteilung kennt jede® und auch die Bräuche dazu: Laternenumzüge, Martinsfeuer und vor allem das Schnörzen.1 Aber: Der Martinstag war auch lange Zeit der Beginn der vorweihnachtlichen Fastenzeit.2 Denn historisch ist die Adventszeit Fastenzeit.3
Von echten und symbolischen Kürbisköpfen
Heute Abend ist es also wieder so weit: Mit Beginn der Dämmerung laufen gruselig verkleidete Kinder durch ihre Wohnviertel und fordern mit dem Ruf „trick or treat“ Süßigkeiten ein. Wenn die kleinen schon längst wieder zu Hause sind, ziehen die älteren Geschwister zur Halloweenparty, zurechtgemacht als Hexe, Vampir, Zombie oder sonst wie, Hauptsache irgendwie schaurig. Eltern genießen den dann ruhigen Abend mit Kürbissuppe, vielleicht exotisch mit Kokosmilch, vielleicht klassisch mit Kürbisöl und gerösteten Kürbiskernen. Damit lässt sich ja wunderbar das beim Aushöhlen der Deko-Kürbisse für den Vorgarten angefallene Kürbisfruchtfleisch verarbeiten. Alle freuen sich auf den folgenden Feiertag Allerheiligen zum Ausschlafen. Es ist Halloween.
Roter Stern “op jöck”: Westerwald
Was macht ein Karnevalsverein außerhalb der Session? Der Rote Stern Dransdorf1 jedenfalls unternimmt Exkursionen. Dank persönlicher Verbundenheit ging es an einem Samstag Morgen in den Westerwald, ein Tag im Zeichen der großen Bs: Besucherbergwerk, Barbaraturm und Brauerei.