Momentan empören sich eine Reihe von Bonnerinnen und Bonnern über die Frage “Was wird aus dem Bonner Stadtmuseum?” Auslöser war das Interview mit der Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger zur Zukunft des Bonner Stadtmuseums, am 19.10. im General Anzeiger. Nun formiert sich Protest in den Kommentaren im GA-online, in Leserbriefen und auf facebook: man dürfe die wertvollen Sammlungsbestände nicht “auf den Müll werfen”, statt das kulturhistorische Gedächtnis der Stadt zu erhalten solle das Museum in ein “Bürgerlabor mit Museumsleiterkollektiv” umgewandelt werden — so zitiert Leserbriefschreiber und Facebookkommentierer S. Eisel die Kulturdezernentin nicht ganz korrekt. Denn gesagt hat sie — und zwar nach einer ziemlich provokativen Frage des Interviewers, mit der er ihr die Kompetenzen für diesen Prozess abspricht: “Wir wollen (…) sehen, was die Bonnerinnen und Bonner sich wünschen. Vielleicht gibt es am Ende ein Museumsleitungskollektiv. Das würde ich erstmal offenlassen.” Also nicht: so wird das neue Stadtmuseum, sondern: wir wollen gemeinsam überlegen. Die von Frau Schneider-Bönninger mit großer Offenheit angekündigte Neukonzeption des Stadtmuseums mit aktuellen Ansätzen der Museologie steht, wie sie selbst mehrfach betont, ganz am Anfang.
Archiv des Autors: Dagmar
Urlaubsnotizen 2019/004: Regen, Gewitter und Backen
Seit gestern Nachmittag ist das Tiefdruckgebiet auch hier bei uns angekommen: Wolken und Wind, es wird deutlich kühler und es sieht so aus, als würde es gleich so richtig losgehen mit dem Unwetter. Ging es aber nicht – bis etwa 18 Uhr blieb das Wetterspektakel ein einziger Cliffhanger. Dann ging‘s aber rund: heftigster Regen, Wind und Gewitter. Immer wieder fiel der Strom aus, so dass wir bei Kerzenlicht im Haus bleiben mussten. Gegessen haben wir dann halt drinnen, im oberen Zentralraum am großen Tisch. Frische Pasta mit Zucchini-Ricotta. So nebenbei haben wir Marmelade gekocht, für die hatten wir ja auf dem Markt eingekauft: Pfirsich und Pfirsich-Melone, beides sehr gelungen, wie wir dann heute beim Frühstück festgestellt haben.
Urlaubsnotizen 2019/003: Umbertide
Am Samstag ist Markt-Tag, schon zum Münsteraner Zeiten, aktuell in Bonn, aber auch in San Leo. Wir fahren zum Slow-Food-Markt nach Umbertide. Regionale Produkte, jahreszeitliches Angebot, teilweise bio — und interessanterweise ein deutscher Bäcker.
Mit Gaby und Tobi machen wir uns nur mit einem kleinen Kaffee gestärkt auf den Weg. Zuerst das Einkaufen erledigen: Tomaten, Zucchini, Auberginen; zwei Kilo von den kleinen, etwas vermackelten Pfirsichen zum Marmeladekochen, ein Riesenbund Basilikum, Knoblauch und ein Brot. Und natürlich Käse: zwei Sorten Pecorino, frischer Ricotta und eine dicke Mozzarella-Kugel. Zuletzt noch zum lokalen kleinen Metzger, wo wir einen wirklich guten rohen Schinken kaufen.
Urlaubsnotizen 2019/001: Wegmarken
Ganz schön weit ist es bis nach Umbrien, Haus zu Haus ca. 1.200 km. Die erste Tagesetappe führte uns in etwa 7 Stunden von Bonn bis kurz vor den Gotthard. Im Schäfli haben wir übernachtet, in alpiner rot-weiß-karierter Bettwäsche. Allerdings würde diese Farbkombination auch ziemlich vielen rheinischen Karnevalist*innen gefallen.
Schon am Samstag morgen um kurz nach acht war Stau vor dem Gotthard-Tunnel. Spontan entscheiden wir uns für die Passstrecke, auf der wir auch zügig vorankommen. Erst beim Grenzübergang Como staut es sich wieder. Anscheinend wollen noch mehr Leute nach Italien.
Auch die letzte Wohnung sollte bezahlbar sein.
Heute morgen war ich beim durchblättern von fb wohl noch nicht ganz wach. Den Post oben habe ich überflogen und so bei mir gedacht: das hätte ich dem Uli gar nicht so zugetraut, dass ihm die Friedhofsgebühren so am Herzen liegen, dass er sie zum Thema des Bundestagswahlkampfes macht. Ist ja irgendwie richtig, auch da geht es um bezahlbaren Wohnraum. Oder eher Liegeplatz. Aber was hat die BIMA damit zu tun?
Also nochmal in Ruhe lesen: ups, da war er, der Vorleser: hat das Zeug zwischen meinen Ohren aus “Friesdorf” “Friedhof” gemacht…
Und ich entschuldige mich bei allen Friesdorfer*innen: Ich mag Friesdorf! Friesdorf ist kein Friedhof…
Umbrien 2017: Tag 12 — Die südliche Valle Umbra, Tag 1
Vor ein paar Jahren hatten wir uns vorgenommen, für Touren, wo es — vorhersehbar — viel zu sehen gibt, von Anfang an zwei Tage einzuplanen, also eine Übernachtung „außerhalb“. Vor zwei Jahren ging es in die Valnerina, dieses Jahr nicht ganz so weit in die südliche Valle Umbra zwischen Foligno, Castel Ritaldi und Trevi.
Der Tag fing am Haus nach zwei kühleren Tagen, an denen es auch geregnet hatte, mit einem imposanten Blick auf ein mit Nebel gefülltes Tal an.
Umbrien 2017: Tag 6 — Toskana-Tour
Jetzt sitzen wir hier, auf der Terasse der Cantina Gattavecchi in Montepulciano. Die Sonne ist schon untergegangen, langsam wird es dunkel und auf der anderen Seite des Tals gehen immer mehr Lichter an. Wir hatten ein wunderbares Abendessen und bestellen gleich für mich noch ein Glas Wein. Heute Abend haben wir sogar Livemusik vor der Nase. Während wir gegessen haben, baute die eine Hälfte einer 2‑Mann-Band die Percussion direkt vor uns auf, der zweite spielt Gitarre und wir hören einen Mix aus Rock und Jazz, sehr schön. Weiterlesen
Und es war kein Raum in der Herberge…
Am letzten Donnerstag hatte ich ein echtes Krippen-Erlebnis. Ich war von den Initiatoren des Deutzer Forums zum diesjährigen lebendigen Adventskalender eingeladen worden, einen Kurzvortrag zum Thema „Weihnachtskrippen“ zu halten. Als Ort war die Krippe im Horion-Haus des LVR vorgeschlagen, die dort seit vielen Jahren aufgebaut wird und auch schon lange Teil des Kölner Krippenweges ist. Nun, in diesem Jahr nicht. Ich kam etwa eine halbe Stunde vor Beginn meines Adventskalender-Fensters in Deutz an, betrat das Foyer des Horion-Hauses und fand: keine Krippe. Der freundliche Herr am Empfang konnte mir nicht weiterhelfen. Krippe, hätte er noch nie hier gesehen. Auch seine Nachfrage beim Kollegen im Landeshaus gegenüber blieb erfolglos: auch dort keine Krippe. Was tun? Inzwischen waren die ersten am Krippenvortrag interessierten Deutzerinnen und Deutzer eingetroffen. Meine erste spontane Idee war: wir bauen einfach selbst eine lebendige Krippe auf. Eine der Teilnehmerinnen war direkt begeistert und zog ihre Haarspange aus dem Zopf: „Das ist der Stern von Bethlehem!“ Eine schöne Idee, denn die Haarspange ließ sich per Knopfdruck zum Leuchten bringen. Einige der Anwesenden erklärten sich auch spontan bereit, die Hirten zu spielen. Weiterlesen
Von echten und symbolischen Kürbisköpfen
Heute Abend ist es also wieder so weit: Mit Beginn der Dämmerung laufen gruselig verkleidete Kinder durch ihre Wohnviertel und fordern mit dem Ruf „trick or treat“ Süßigkeiten ein. Wenn die kleinen schon längst wieder zu Hause sind, ziehen die älteren Geschwister zur Halloweenparty, zurechtgemacht als Hexe, Vampir, Zombie oder sonst wie, Hauptsache irgendwie schaurig. Eltern genießen den dann ruhigen Abend mit Kürbissuppe, vielleicht exotisch mit Kokosmilch, vielleicht klassisch mit Kürbisöl und gerösteten Kürbiskernen. Damit lässt sich ja wunderbar das beim Aushöhlen der Deko-Kürbisse für den Vorgarten angefallene Kürbisfruchtfleisch verarbeiten. Alle freuen sich auf den folgenden Feiertag Allerheiligen zum Ausschlafen. Es ist Halloween.
Das Imperium schlägt zurück
Heute auf dem Nachhauseweg ist mir Darth Vader begegnet. Mit Rollator. Zumindest habe ich das eine ganze Weile geglaubt. Auf dem Fuß/Radweg die Bahngleise entlang in Dransdorf, wo etwas merkwürdige Gestalten eigentlich ganz regelmäßig verkehren. Also eine Gestalt mit schwarzem Umhang, schwarzem Helm — und ich meinte auch schon das typische “pffft-pschschschscht” zu hören. Das mit dem Rollator hätte ja auch gepasst, denn das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, sah er gar nicht gut aus. Manche Leute sollten den Helm einfach grundsätzlich nicht abnehmen.
Beim Näherkommen entpuppte sich Darth Vader dann als kleiner Mann mit zu großer schwarzer Basecap, der seine halblange Jacke umgelegt hatte und einen beim Aldi mitgenommenen Einkaufswagen schob. Über dem Einkaufswagen lag noch ein dunkles Tuch/Textil, vielleicht um dieses gute Stück sicher und unbemerkt nach Hause zu bringen. Im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne waren dann die Dinge irgendwie neu zusammengesetzt.
Ich brauche vielleicht doch eine Brille.
(Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Amsterdam_-_De_Dam_-_Figure_1_%28Darth_Vader%29.JPG, Author: rudolphous, 03.09.2011)