So an der Nordseeküste ist ja einiges los: Das Wasser kommt und geht, Schiffe fahren vorbei, nachts sieht man welche vor der Küste liegen, die (scheinbar) tags nicht da waren, nach manchen Schiffen kann man (scheinbar) die Uhr stellen (jedenfalls nach drei Strandspaziergängen zur in etwa gleichen Zeit)…
Diese Dinge fallen manchen Menschen auf, manchen nicht. Unter ersteren gibt es dann diejenigen, die lassen es damit bewenden. Und dann gibt es die, nun wie soll ich sagen…? Maritimen Nerds? Auf jeden Fall mich. Gezeitentabellen kenne ich ja spätestens, seit ich meinen BR-Segelschein gemacht habe. Ich glaube aber, dass mir die schon zu Zeiten der CVJM-Familien-Freizeiten im Haus Victoria auf Borkum über den Weg gelaufen sind. Aber die Schiffe, die zu sehen waren, konnten “damals” in den seltensten Fällen klassifiziert oder gar benannt werden. Denn in echte Sichtweite kamen sie ja so gut wie nie. Außer, die Marine und die Seenotretter machten zur Unterhaltung (und Beruhigung?) der Touristen eine Rettungsübung vor dem Strand. Und heute? Smartphone raus und alles parat. Wow. Schon eine coole Sache.
Und, kommt jetzt ein “Aber”? So in die Richtung “Früher war wenigstens am Strand noch Ruhe vor der Technik!” Eher nein. Erkenntnisgewinn? Eher gering. Aber auch nicht gleich Null. So konnte ich nicht nur feststellen, dass das Wasser heute schon näher am Strand” ist, sondern auch, dass jetzt ist gerade Hochwasser ist. Und wie schnell auch in den 10 Minuten vor und nach dem Scheitelpunkt Strand überflutet und auch wieder frei waren. Und überlegen, was beim Meeresspiegelanstiegs permanent 20cm, 30cm oder mehr bedeuten könnten.
Last but not least: Das Schiff, das jedes Mal zu sehen war, ist die “Scald”, ein Hopperbagger, also “ein seetüchtiges, selbstfahrendes Laderaumsaugbaggerschiff”…