In jedem Scheitern steckt ein Neubeginn. Mit dieser Binsenweisheit könnten wir die neuesten Umgestaltungen in unserem Garten beschreiben. 2013 haben wir voller Elan zum ersten Mal die Blumenwiese eingesät. In den letzten Jahren nahm jedoch das Gras immer mehr überhand. Zuletzt waren so gut wie keine Blüten mehr zu sehen. Noch ein paar Bartnelken, etwas Goldmohn, ein paar Brennnesseln. Das war es dann aber auch. Was tun?
Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns dann für den radikalen Schritt, die (Reste der) Blumenwiese wegmachen zu lassen und ein Staudenbeet mit insektenfreundlichen Pflanzen anzulegen. Hinzukam, dass die kleine Trauerbirke wohl den letzten Hitzesommer nicht überlebt hat.
Der Auftrag an den Garten- und Landschaftsbauers unseres Vertrauens war also klar: Birke fällen, an gleicher Stelle eine Mirabelle “Von Nancy” pflanzen, Rest der Fläche pflanzfertig machen.1 Nach wenigen Stunden war das auch vollbracht — und wir standen von einer großen, kahlen Fläche.
Der Besuch im Gartenmarkt am folgenden Tag wurde dann schon episch. Wir so in den Staudenabteilung im Freigelände. Zum Glück war dort auch eine relativ große Freifläche, auf der wir dann — wie wir es häufiger machen — quasi ein 1:1 Arrangement gestellt habe. Und dann ging es los: “Oh, das ist aber schön!” “Kann man das so kaufen?” “Die nehme ich!” Mooooooment!!! Die steht da vorne! Das ist unsere! Halt! Stopp! Andererseits waren das im Grunde ja wunderbare Komplimente auf unser Vorhaben. Und am Ende waren wir mal wieder froh, einen Kombi zu haben. Mit einem Umweg über unseren bevorzugten Rosen-Händler haben neben den Stauden noch fünf weitere Rosen, fünf Himbeeren, drei Johannisbeeren und ein Holunder den Weg zu uns gefunden.
Ein paar Stunden später waren dann alle Pflanzen in der Erde, und Stand heute (vier Tage später), scheinen auch alle angegangen zu sein. Und die Insekten kamen schon mehr oder weniger in dem Moment, als wir alles aus dem Auto ausgeladen hatten.
Ja, es ist schade, dass das mit der Blumenwiese nicht so recht geklappt hat. Aber wir haben sicher eine schöne und gute Lösung gefunden. Der Folgeauftrag (Beeteinfassung) ist schon so gut wie raus. Davon (inkl. der Geschichte der Platten selbst) und auch von der Ernte des Obsts werde ich sicher noch berichten.
Bleibt noch die Auflösung des Facebook-Rätsels “Schneewittchen fährt mit dem Roten Korsar nach Westerland, um Tourmaline zu suchen.” Das sind die vier Rosen, die wir am Zaun gepflanzt haben. Dass Schneewittchen und der Rote Korsar nebeneinander auch rut un wiess sind (Danke für den Ohrwurm) oder (noch wichtiger) die Farben der GDKG, setzt dem Ganzen dann noch das i‑Tüpfelchen auf.