Tag 0: Packen
So zeitig waren wir noch nie. Schon abends vor der Abfahrt war das Auto weitgehend gepackt… Inklusive Entsafter, Marmeladengläsern und diesmal sogar Spiele dabei.
Tag 1: Bonn — Cernobbio
Im Nieselwetter los, je höher im Rheintal, desto sonniger wurde es. Stopp in Bruchsal und Schauinsland, da haben wir aber nur kurz die Vignette gekauft. Dann über die Grenze in die Schweiz. Achtung: nach den Tunneln immer ein Blitzer! Auch in diesem Jahr sind wir über den Pass und nicht durch den Gotthard-Tunnel gefahren. Diesmal bei Sonnenschein.
Jetzt dauert es nicht mehr lang: nur noch runter ins Tal, am Lago Maggiore und Lago Lugano vorbei und dann kurz hinter der Grenze in Chiasso links (!) von der Autobahn ab, nach Cernobbio rein.
Hier haben wir mit dem Terzo Crotto eine inzwischen fast traditionelle Übernachtungsstation. In diesem Jahr sind wir das dritte Mal hier. Ein Haus mit einem wunderbar leicht morbiden Charme mit einer exzellenten Küche und einem noch besseren Weinkeller.
Abends am See noch ein wenig vom Lake Como Film Festival erlebt.
Tag 2: Cernobbio, Cernobbio — San Leo Bastia
Am nächsten Morgen sind wir nicht direkt weitergefahren, sondern haben uns noch eine der Sehenswürdigkeiten von Cernobbio angeschaut: den Giardino della Valle. Eine Initiative einer Frau, die aus einer wilden Müllkippe einen exotischen Park gemacht hat. Machen statt reden. Mittlerweile gibt es eine „L’Associazione Il Giardono della Valle“, wenn einer oder eine anfängt, finden sich immer Leute, die mitmachen.
Erst gegen Mittag fahren wir dann ich Cernobbio auf die Autobahn. Vorher aber noch in einen unglaublichen Konsumtempel — wir brauchen einfach nur 2 Flaschen Wasser für die Fahrt. Aber der Supermarkt ist riesig. Und weil wir so geflashed sind von diesem Angebot von Schlüppern über Obst und Tiefkühlzeugs kaufen wir statt Wasser Zitronenlimo… Merken das aber erst nach 20 Kilometern… Nun ja. Wir müssen eh zwischendurch nochmal tanken, dort gab es dann richtiges Wasser. Wir waren auch schon kurz vorm kompletten Dehydrieren.
Gegen 17:00 Uhr sind wir am See, Einkaufsstopp in Tuoro: Nur die notwendigsten Sachen für ein erstes Abendessen und Frühstück: Brot, Käse, Schinken, Butter, Martini.
Gegen 18:30 Uhr sind wir dann am Haus. Alles ganz ordentlich: das ist keine Ironie: Das ganze Grundstück ist aufgeräumt, Signore Paolucci ist vermutlich am Nachmittag mit der Elekrosense komplett durchgegangen. Bevor diese Bonner kommen, die immer die „Blumen“ auf der Wiese behalten wollen. Das Haus ist noch ganz zugehängt: Möbel mit Tüchern abgehängt, Kühlschrank aus… Aufklärung gibt es im Gästebuch: anscheinend sind wir seit Pfingsten die ersten Gäste hier.
Wir beziehen das Haus und unsere Betten.
Ein erster Gang durch den Obstgarten: Keine Kirschen. Auch Äpfel eher wenige, ähnlich wie im Rheinland. Aber Pflaumen wird es geben, die werden auch schon blau.
Wir nehmen ein erstes kleines Abendbrot, zwei Gläser Wein und gehen ins Bett — nach ein bisschen Sterne schauen. Übrigens keine Wildschweine heute, statt dessen ein Dachs.
Die erste Nacht ist für mich immer etwas unheimlich. Es ist unglaublich still. Wieso singen beim ersten Morgengrauen keine Vögel? Erdbeben? Eher Hasenfüsigkeit… Mit Beginn des Sonnenscheins singen auch die Vögel wieder.
Tag 3: Schaffung von Infrastruktur
Auch wenn wir eigentlich Frühstückskram da haben, fahren wir runter nach San Leo zu Buccis: Cappuccino und Cornett zum Frühstück — und WiFi. Vodafone IT (und andere) sperren (weiterhin) Telekom-Kunden aus ;-). Aber mit dem WiFi hier ist alles gut. Wir machen die letzten Mails, die vor dem Urlaub nicht mehr fertig geworden sind und fahren zum Einkaufen nach Umbertide.
Abends nehmen wir die Außendusche in Betrieb. Schließlich müssen wir den Schweiß von der ersten Marmeladenproduktion loswerden: Pfirsiche gab es im Angebot, jetzt haben wir Pfirsichmarmelade. Heute Abend wird gekocht: Pasta Melanzane und Panna Cotta… Nach dem Essen hat auch der Dachs vorbeigeschaut.
Und das Außenthermometer haben wir auch aufgehängt — die Auswertung kommt!
- Die unmaßgebliche Wetterstation