Wie lässig kann man sein?

Der neue Mann?

Der neue Mann?

Das fragt die Über­schrift über den heu­ti­gen Wer­be­bei­la­ge in der Tages­zei­gung. Es geht um Män­ner­mo­de. Und für das Titel­bild gilt: Männ­lich geht anders. Mei­ne Güte, was für zwei Milch­tü­ten in Pseu­do-Out­door-Jacken und Jeans mit ein­ge­bau­ten Nut­zungs­spu­ren. Die Krö­nung fin­det sich aller­dings gegen Ende des Mehrseiters.

Kein Kommentar

Kein Kom­men­tar

Was ist das? Ein Clown? Schlecht­sit­zen­de Hose in  — wie heißt die Far­be — “cur­ry”? Könn­te auch “Möh­ren-Kar­tof­fel-Brei-im-Bio­Hipp­gläs­chen” hei­ßen. Und bun­ter Rin­gel­pul­li — an so etwas erin­ne­re ich mich aus mei­ner Kin­der­gar­ten­zeit. Aber die Krö­nung ist die rote Stepp­ja­cke. Nicht nur, dass die­ses Modell an dem Typen min­des­tens zwei Num­mern zu klein aus­sieht — sie wäre auch furcht­bar in der rich­ti­gen Grö­ße. Und was trägt er mit so viel Spass inne Backen mit sich her­um: ein Rie­sen­woll­knäu­el als Deko? Für einen Mann???

Was bin ich froh, dass ich 44 und ver­hei­ra­tet bin.

Pfadfinderei

Knauber Wandervorschlag

Knau­ber Wandervorschlag

Wie häu­fig Sonn­tags, wenn die Son­ne scheint, stell­te sich die Fra­ge: wo einen Spa­zier­gang machen? Moment, war da in dem Knau­ber-Maga­zin nicht ein Vor­schlag? Unter der Über­schrift “Mein Sonn­tag”, Unter­über­schrift “Für die gan­ze Fami­lie”? Schnell nach­ge­blät­tert und in der Tat: ein Rund­weg, Län­ge “4–6 km”, Titel “Kot­ten­forst”. Der Kot­ten­forst ist für den Bon­ner an sich ja mehr oder weni­ger der Stadt­wald. Kann also nicht so weit weg sein. Aber Moment… Beim genaue­ren Lesen wur­de es schon span­nen­der. Forst­häus­chen. Bis jetzt kann­ten wir nur das Jäger­häus­chen. Römi­sche Was­ser­lei­tung. Haben wir was ver­passt? Dicke Eiche. Ist die nicht vor zwei Jah­ren umge­fal­len? Klos­ter Schil­lings­ka­pel­len. ??? So lang­sam kam in Erin­ne­rung, dass der Kot­ten­forst ein recht gro­ßes, nicht unbe­dingt naht­los zusam­men­hän­gen­des Wald­ge­biet ist. Also die All­wis­sen­de Müll­hal­de aka Inter­net gefragt. Ers­te Erkennt­nis: Es muss sich um den Teil des Kot­ten­fors­tes zwi­schen Busch­ho­ven und Düns­te­ko­ven handeln.

Das alles las sich aber dann doch so span­nend, dass wir uns auf den Weg mach­ten. Der Park­platz war auch schnell gefun­den und auch der ers­te Hin­weis, wie man zur Römi­schen Was­ser­lei­tung gelangt. Pri­ma! Das Forst­häus­chen scheint heu­te einen Reit­stall zu beher­ber­gen. Aber das ist ja jetzt nun wirk­lich eine Peti­tes­se. Gut, die Römi­sche Was­ser­lei­tung — bzw. deren moder­ne In-Sze­ne-Set­zung — gefun­den, mitt­ler­wei­le fing es an zu reg­nen, der Weg führt an der Luv-Sei­te des Walds ent­lang, wir schla­gen uns in den Wald und keh­ren Dank pas­sa­blem Ori­en­tie­rungs­sinn schnell wie­der auf den Haupt­weg in Rich­tung Park­platz zurück. Dabei kommt uns der Teil “Bas­teln” des Knau­ber-Maga­zins wie­der in den Sinn, denn wir brau­chen noch eine Decken­lam­pe. (Man kann die Stel­le, wo wir fün­dig wur­den, gut im GPS-Log erken­nen, der eigent­lich fürs Mar­kie­ren der Fotos mitläuft.

GPS-Log

GPS-Log mit Fundstelle

Irgend­wie beschlich mich schon unter­wegs der Ver­dacht, dass die — grob sti­li­sier­te — Kar­te, die bei dem Wan­der­vor­schlag abge­bil­det ist, nicht wirk­lich die Lage der Stre­cken­zie­le abbil­det. Von Maß­stäb­lich­keit will ich ja gar nicht erst anfan­gen. Aber ein Ver­gleich der genann­te Stel­len auf der (Google-Maps-)Karte zeigt doch erheb­li­che Dif­fe­ren­zen. Ich habe ver­sucht, es mit Dre­hung, Spie­ge­lung, Stau­chung und allen mög­li­chen Ande­ren kar­to­gra­fi­schen Knif­fen. Aber ich bin noch nicht mal in die Nähe einer Ähn­lich­keit gekommen.

Ziele -- geographisch

Zie­le — geo­gra­phisch betrachtet

Wenn die Bas­tel­an­lei­tun­gen ähn­lich exakt sind, wie die Wan­der­tipps, sind der Krea­ti­vi­tät kei­ne Gren­zen gesetzt. Anders wird’s näm­lich nix.

Spießer im Herbst

Kottenforst

Kot­ten­forst

Sonn­tag, Herbst, Wald­spa­zier­gang. Und heu­te habe ich end­lich mal den Ruck­sack mit­ge­nom­men, um ein bischen Deko zu sam­meln: Kas­ta­ni­en sind über­wie­gend durch. In die­sem Teil vom Kot­ten­forst wach­sen auch eher Buchen und Eichen — und Lär­chen, von denen neh­men wir ein paar Zap­fen mit. Wir sind nicht lan­ge unter­wegs, da fängt der Regen an. Bun­te Blät­ter sind also nass und blei­ben des­halb im Wald.

Heu­te haben wir uns für die Wahl der Rou­te vom Knau­ber-Maga­zin inspi­rie­ren las­sen. Ein klei­ner Rund­gang mit Abste­cher zu Res­ten einer

Wasserleitung, römisch

Was­ser­lei­tung, römisch

römi­schen Was­ser­lei­tung. Dank schö­ner Hin­weis­ta­fel der Kol­le­gen aus der Ende­ni­cher Stra­ße wis­sen wir jetzt: es ist DIE römi­sche Was­ser­lei­tung, über 100 km lang, Trink­was­ser­ver­sor­gung aus der Eifel für Köln.

Wegen des ein­set­zen­den Regens und ekli­ger Wind­bö­en las­sen wir den zwei­ten Teil des Rund­we­ges aus und schla­gen uns in einen Wald­weg zum abkürzen.

Ich hab da eine Idee: für unse­ren lee­ren Raum vorm gro­ßen Fens­ter, so ein Licht­ob­jekt aus einem getrock­ne­ten gro­ßen Ast.” “So mit LED-Lich­tern. Ja, das sieht bestimmt gut aus. Lass uns mal schau­en, ob wir was finden.”

Deko-Vorschlag für Heimwerker und Bastler

Deko-Vor­schlag für Heim­wer­ker und Bastler

Gesagt getan, man muss in so einem Wald auch gar nicht lan­ge suchen. Mit dem gefun­de­nen und zu unse­rer Zufrie­den­heit unre­gel­mä­ßig geform­ten abge­bro­che­nen Ast im Schlepp­tau geht es zum Park­platz zurück. “Mist, weisst Du, wo wir das gese­hen haben mit dem Ast und dem Licht? — im Knau­ber-Magag­zin”. “Jetzt fehlt nur noch Strick­zeug und Cup­ca­ke-For­men, dann sind wir völ­lig verspießert.”

Mitgenommen

Mit­ge­nom­men

 

 

Den Ast haben wir aber doch mit­ge­nom­men. Das wird bei uns ganz ande­res aus­se­hen als im Knauber-Magazin.

 

ohne Deko

Heu­te mor­gen am Früh­stücks­tisch, blät­tern in den Wer­be­bei­la­gen. Bei Ross­mann gibts Fit­ness­ge­rä­te für zuhause.Man muss schon genau hin­schau­en, um den sub­ti­len Humor die­ser Anzei­ge zu erkennen…

Rossmann -- Ohne Deko

Ross­mann — Ohne Deko

Wer bis­her geglaubt hat, Frau­en machen das für die Fit­ness oder die Figur — falsch gedacht. Sie sind ein­fach die Deko.

Geschenktes und Vergessenes

Adventsbirne

Advents­bir­ne

Das Fund­stück von heu­te ist nicht gefun­den, son­dern geschenkt und ein biss­chen ver­ges­sen. Und auch nicht mehr wirk­lich von heu­te son­dern schon von Mon­tag. Denn am Mon­tag kam Kol­le­gin und Freun­din L. mit einem Rie­sen­beu­tel Äpfeln und Bir­nen. Tei­le der Ern­te aus ihrem Gar­ten. Sie über­reich­te ihn mit den Wor­ten: “Das muss recht schnell weg, vor allem die Bir­nen.” Dan­ke schön. Damit war das Pro­gramm für den Mon­tag abend klar: Zum einen Bir­nen­mar­me­la­de (mit Weiß­wein und Stern­anis) und Apfel­kom­pott (mit ein biss­chen Zimt). Übrig blie­ben drei Äpfel — die­se Sor­te, die man kochen muss, weil sie zum so essen ein­fach zu sau­er sind. L. nennt die auch “Koch­äp­fel”. Die drei wan­der­ten heu­te in den Apfel-Nuss-Kuchen. Wobei nur zwei in den Kuchen kamen. Denn ein Apfel ent­pupp­te sich beim Durch­schnei­den als kom­plett braun von innen. Den habe ich im Gar­ten für die Vögel plat­ziert. Die ande­ren bei­den geschält und klein­ge­schnit­ten, mit einer Hand­voll Cran­ber­ries in den Kuchen­teig gerührt und das gan­ze ab in den Ofen. Erst als ich den fer­ti­gen Kuchen aus dem Back­ofen hol­te, fiel es mir wie­der ein: ich habe das Kuchen­ba­cken eigent­lich nur ange­fan­gen, weil ich am Frei­tag abend ein Rie­sen­stück Mar­zi­pan geschenkt bekommen

Marzipan

Ich war mal ein Fisch

habe — und das hat­te ich im Kühl­schrank ein­fach vergessen.

Das Mar­zi­pan war ein Fisch. Das klingt jetzt komisch, ist aber so. Am Frei­tag war unse­re Film­pre­mie­re “Von Fischern und Fei­ern”, wir waren zu Gast im Fische­rei­mu­se­um Bergheim/Sieg, und die Fischer­zunft aus Beu­el kam und schenk­te den Fischer­brü­dern von Berg­heim einen ziem­lich gro­ßen Fisch aus Mar­zi­pan. Das kön­nen die gut machen, weil der Besit­zer der Mar­zi­pan­fa­brik Beu­el gleich­zei­tig ein Fischer­zünft­ler ist. Und der Mar­zi­pan­fisch wur­de am sel­ben Abend fach­fi­scher­män­nisch (oder fischer­fach­män­nisch?) zer­legt und ver­teilt — und die Herrn Engels, Engels und Engels (das ist eine eige­ne Geschich­te) haben mir ein gro­ßes Stück zum Mit­neh­men ein­ge­packt. Wie gesagt, das soll­te in den Kuchen.…

Apfelkuchen

Nuß-Apfel-ohne­Mar­zi­pan-Kuchen

Nun ist der Kuchen weni­ger süß gewor­den (was aber gar nicht schlimm ist), weil ich wegen des ein­ge­plan­ten Mar­zi­pans weni­ger Zucker genom­men habe. Und wir haben außer Kuchen immer noch Mar­zi­pan zum Naschen… Wobei ich ja Mar­zi­pan gar nicht so ger­ne mag, außer im Kuchen…

Kol­le­gen, freut Euch auf morgen!

Gartennotiz #010: Feldsalat

AbsoluteBeginnersFeldsalatAnimation300Nach­dem nun die Zuc­chi­ni abge­ern­tet sind, kann die zwei­te Run­de der Selbst­ver­sor­gung los­ge­hen: Feld­sa­lat, oder auch Vale­ria­nella locusta.

Er muss aber noch etwas wach­sen, bevor es zu Ern­te geht.

Und wenn er dann geern­tet wird, gibt es viel­leicht einen herbst­li­chen Salat mit Quitte:

Feld­sa­lat waschen

Dres­sing aus: 1 EL Quit­ten­ge­lee, 1 TL süßer Senf, 1 EL Bal­sa­mi­co-Essig, 2 EL Him­beer­es­sig, 3 EL Oli­ven­öl rühren.

1 Quit­te schä­len und in dün­ne Schei­ben schnei­den. Wich­tig: Das Kern­ge­häu­se gut ent­fer­nen. Die Quit­te in But­ter andüns­ten und mit 1 EL Honig karamellisieren.

Den Feld­sa­lat auf Tel­lern anrich­ten, mit dem Dres­sing beträu­feln (neu­deutsch-küchen­sprech “nap­pie­ren”) und die Quit­ten dar­auf ver­tei­len. Ger­ne noch ein paar Wal­nüs­se drüberstreuen…

Feldsalat

Feld­sa­lat