Die späten Vormittagsstunden/den frühen Mittag wieder in “unserem” Café (…) verbracht. Dort gibt’s nicht nur guten Caffè, leckere Cornetti, einiges zu gucken, sondern auch gutes WLAN. Also E‑Mails abrufen, (vor-)sortieren und die wichtigsten beantworten sowie die acht auf Halde produzierten Blog-Einträge online stellen. Danach noch einkaufen — um diese Zeit ist der Coop so gut wie leer — und dann wieder zurück zum Haus: ab in den Schatten, denn mittlerweile überspringt das Thermometer locker die 30°C‑Marke.
Die genannten “auf Halde produzierten” Beiträge entstehen in einer wunderbaren Redaktionsstube. Unter einer weinberankten Pergola mit einem Blick in die Eichen‑, Kiefern- und Kastanienwälder Umbriens. Hier sitzen wir etwas erhöht, das Haus im Rücken, vor uns, hinter einer Lavendelhecke fällt die Wiese mit einigen Olivenbäumen sanft zum Waldrand ab. Anziehungspunkt für allerlei Tiere ist der riesige Süßkirschbaum direkt vor uns.
Nach dem nun am ersten Tag (und seit dem mehrmals täglich — wir berichteten bereits) uns die Wildschweine besucht haben, kamen noch einige andere Tiere teils näher ans Haus, als in jedem anderen (Streichel-)Zoo der Welt. Deshalb lohnt es sich, eine neue Kategorie einzuführen: Das Tier des Tages. Heute: Der Dachs. Ihn haben wir bereits letztes Jahr gesehen, aber mehr im Dunkeln, heute also quasi am helllichten Tage.
Folgende Tiere wurden bereits gesichtet, bei nochmaligem, photographiertem Besuch bekommen sie einen eigenen Eintrag: Ein Iltis oder Marder (der geschickt in den Kirschbaum kletterte und ähnlich wie die Eichelhäher die beste Auswahl an Früchten hat), ein Rehbock und eine (Haus-)Katze. Darüber hinaus wimmelt es hier mehr oder weniger an Zaun- und Smaragd-Eidechsen (englisch: emerald, und damit Farbe des Jahres…), Schmetterlingen, Hummeln, Ameisen, Mücken und anderen Plagegeistern. Auch eine Schlange hat Stephan vor ein paar Tagen gesehen — und Schlangenhäute finden wir regelmäßig rund ums Haus. Auch einen Skorpion hatten wir schon in diesem Sommer — es gilt, immer schön die Schuhe ausschütteln…
Während die Tiere (zumindest einige von ihnen) also Kirschen fressen, haben wir heute Abend ein fast schon fürstliches Menü:
- Bruschette miste
- Pasta al Fagioli è Prosciutto
- Insalata Verde (mit einem Dressing aus Senf, Honig und Johannisbeermarmelade)
- Crema di Mascarpone con Amarasca
- Dazu einen Gavi DOCG und zum Abschluss einen Caffè Macchiato (mit Keks)
Treffend ist gerade wieder die Wilschweinfamilie eingefallen: Die speisen mit richtig Lärm: sie knacken die Kirschkerne — und jetzt habe ich sie mit dem Getipper verjagt… Tut mir leid…