Am Samstag morgen unterwegs zum Bad Godesberger Markt, mit dem Fahrrad. Sonniges Frühsommerwetter (endlich), gute Laune, und eine romantische Botschaft auf dem Boden aufgesprüht: “Rita, ich liebe Dich”. Ach wie süß. Ein paar Meter weiter geht auch die Geschichte weiter. Nun wird klar, das ist nicht Hormonüberschwang von frisch verliebt, sondern Trennungsschmerz: “Warum hast Du mich verlassen?” Gute Frage, meistens gibts darauf auch eine klare Antwort. “Ich habe immer zu Dir gestanden.” Soso, das meinst Du zumindest. Vielleicht wars auch Kontrollzwang und Kletten. Der Gipfel kommt aber am Ende:
“Sieh wie verzweifelt ich bin, das ich sowas mache”
Wenn das nicht der Versuch ist, emotionalen Druck und Schuldgefühle aufzubauen. Was für ein Blödmann. Er ist nicht nur verlassen worden und verkündet sein Leid nun der ganzen Welt. Er entpuppt sich hier als egozentrischer Chauvi: ich, ich, ich — jeder Satz hat genau ein Subjekt. Ich bin unglücklich, ich habe alles für Dich getan — ich liebe Dich immer noch — für Rita ist da überhaupt kein Platz. Vermutlich war das während der ganzen Beziehung so. Hätteste mal früher drüber nachdenken sollen.
Rita, Du hast absolut Recht. Dieser Typ ist ein totaler Egomane. Lass Dich bloß nicht weichkochen von dem. Viel Glück Dir!