In unserem Garten wächst Mohn, wie in vielen anderen Gärten auch. Und trotzdem kommt es immer wieder vor, dass die Fragen danach mit einem gewissen “Augenzwinkern” gestellt werden: “Das ist doch nicht etwa…???” Nein, ist es nicht. Gemeint ist im Zweifelsfall also dann der — im Unterschied zu dieser Pflanze meist weiß bis violett, nur selten rot blühenden — Schlafmohn, der eine hinreichende Konzentration an Opiaten hervorbringt. Auch wenn der Mohn, der auf Mohnbrötchen oder im Mohnkuchen sowie anderen Süßspeisen, wie z.B. die Lausitzer Mohnpielen oder den Schlesischen Mohnklößen von Freundin B. Verwendung findet, eben aus jenem Schlafmohn gewonnen wird, so beinhaltet er rauschfördernde Substanzen in Konzentrationen, dass einem eher gewaltig schlecht als auch nur einen Hauch berauscht wird. Auch dazu im genannten Artikel oder bei Wikipedia mehr.
Also zurück zu unserem rot blühenden Mohn. Diese wunderschöne, nahezu unverschämt üppig blühende Pflanze erfreut uns jedes Jahr aufs Neue. Und wir haben den Eindruck, dass sie sich — nach dem Freischnitt im Beet — nun auch noch besser entwickelt. Ähnlich wie der Klatschmohn in den Feldern und Wiesen der Umgebung markiert seine Blüte den lang ersehnten Beginn des Frühsommers. Gleichzeitig ist der Mohn ein wunderbares Beispiel, welchen Charme auch das Vergängliche haben kann. Denn so, wie wir auf das Erblühen der Knospen warten, so schnell ist er auch wieder verblüht.
Nachtrag: Im angelsächsischen Bereich steht die Mohnblüte im Übrigen für die Erinnerung an die Opfer insbesondere der Ersten Weltkriegs (Wikipedia: Remembrance Poppy und Remembrance Day).