Als meine Eltern 1969 mein Elternhaus bauten (Typ: freistehender Bungalow), wurde im Garten selbstverständlich auch ein Teil wenigsten für den Obstanbau reserviert: Erdbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, zwei Kirschbäume (Schattenmorellen) und Rhabarber. Auf letzterem komme ich in den nächsten Tagen auch noch mal gesondert zurück. Ich selbst habe mal einen Pfirsichbaum aus einem Kern gezogen. Der hat genau einen Pfirsich bis zur Reife gebracht. Leider just während der Urlaubszeit: Vor dem CVJM-Familienurlaub auf Borkum war er noch nicht reif, als wir zurückkamen, lag er überreif angefault und von Würmern zerfressen im Gras. Dann wurde der Baum von der Kräuselkrankheit dahingerafft. Irgendwann beschloss dann meine Mutter, dass sie keine Lust mehr auf die ganze Arbeit mit der Ernte hat, und es wurde ein reiner Ziergarten angelegt. Eine weise Entscheidung. Soweit also meine bisherigen Erfahrungen mit einem Ansatz von Selbstversorgungsgarten.
Was treibt nun mich dazu, selbst Nutzpflanzen zu kultivieren? Es liegt definitiv nicht an wirtschaftlichen Gründe. Dafür würde die Menge bei weitem nicht ausreichen. Der Umfang hat ja eher symbolischen Charakter. Wahrscheinlich liegt auch genau da der Hund die Zucchini bevergraben: Es geht um das Erfolgserlebnis. Hier sehe ich was ich gemacht habe (Komposthaufen umgesetzt und vier Setzlinge eingepflanzt) und kann zusehen, wie mehr daraus wird und ich — wenn nicht gerade alles verhagelt wird — beizeiten sogar eine Ernte einholen kann. Wo kann ich das sonst noch?
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