Heute wurde mir ein Mittwoch geschenkt. Diesen Tag verdanke ich dem Schnee der letzten Woche. Denn deshalb ist der Boden in O. aufgeweicht. Und der Kran kann dort nicht stehen.
Das ist jetzt kryptisch, also erklär ich mal die ganze Geschichte: In O. sollte morgen ein nicht mehr bewohntes Flüchtlings-Übergangs-Wohnheim in Form eines Containerensembles abgeholt werden. Nicht einfach nur abgeholt, sondern im Ganzen transloziert, um im LVR-Freilichtmuseum Kommern wieder aufgestellt zu werden. Deshalb auch der Kran, der zum Aufladen auf den Tieflader benötigt wird. Dieses Gebäude als “erzählendes Objekt” in die geplante Ausstellung einzubauen, ist ein gemeinsames Projekt von meinem sehr geschätzten Kollegen und guten Freund C. aus dem Freilichtmuseum und mir.
Alles war geplant: Team, Auto, Tieflader, Kran, Handwerker — und die wollten, wie Handwerker nun mal sind, auch schon um acht Uhr morgens anfangen. Mit der knappen Stunde Fahrzeit also sieben Uhr los in Bonn, spätestens sechs Uhr aufstehen und ohne Frühstück los. Ich hasse solche Termine. Ernsthaft. Ich war zur Vorbereitung schon seit Sonntag abend mopsig. Und heute der Anruf: Das wird nix morgen. Wir verschieben auf Freitag.
Wunderbar! Ein Tag ohne andere Termine. Kein Wecker um sechs. Mindestens zwölf Stunden selbstbestimmt.
An Freitag denke ich dann ab Donnerstag. Denn morgen freue ich mich über den geschenkten Mittwoch.