Dietmar saved my morning…

Teil der Beute von heute

Teil der Beu­te von heute

Heu­te waren wir mal wie­der im Bau­markt. Nicht in so einem rie­si­gen wie kürz­lich. Ein eher klei­ne­rer, aber mit einem guten Ange­bot, eher von Hand­wer­kern fre­quen­tiert als von Bas­tel­mut­tis. Zum Bas­teln gibts da nix. Wir stan­den eine Wei­le (eine aus­führ­li­che Wei­le) vor dem Regal mit den Roh­ren, die an die ande­re Sei­te einer Dunst­ab­zugs­hau­be kom­men — es geht also um den Trans­port von Koch­mi­as­men nach drau­ßen. Übri­gens waren wir schon zum drit­ten Mal in die­ser Sache unter­wegs. Und die­se Sache ist eine der weni­gen Unstim­mig­kei­ten zwi­schen Ste­phan und mir: Die Sinn­haf­tig­keit einer Dunst­ab­zugs­hau­be erschließt sich mir nicht wirk­lich. Wo doch unse­re Küche ein Fens­ter hat. Und man, wenn mal was anbrennt, sowie­so am bes­ten Zimt­was­ser kocht. Na aber egal, die Dunst­ab­zugs­hau­be haben wir schon mit den ande­ren Küchen­ge­rä­ten vor zwei Jah­ren gekauft, fürs Anbrin­gen aber muss­ten wir auf das Däm­men und Ver­put­zen war­ten (das wird nun in Bäl­de begin­nen). Soviel zur Erklä­rung vorab.

Der geneig­te Leser mag bemerkt haben — die­ses The­ma ist hoch­gra­dig mit Emo­tio­nen besetzt. Nega­ti­ven Emo­tio­nen. Und der Moment heu­te mor­gen, als ich schon mit dem aus­ge­such­ten Plas­tik­stut­zen­kom­plet­to­rohr­mi­t­in­te­grier­tem­Aus­las­sund­Luft­klap­pen-Teil an der Kas­se stand und Ste­phan nur mal eben noch den dazu­ge­hö­ri­gen Schlauch holen woll­te — da dehn­ten sich die weni­gen Minu­ten end­los. Und dann das: Ne, lass uns noch­mal gucken, das ist doch nicht das, was ich mir vor­ge­stellt habe.

Ich gucke dann in einer Art und Wei­se, die ande­re Men­schen in Angst ver­setzt. Tut mir leid. Hat was mit plötz­li­cher Unter­zu­cke­rung zu tun. Jeden­falls stan­den wir kurz vor öffent­li­cher Ehe­kri­se im Bau­markt. Aber dann kam Diet­mar. Diet­mar war heu­te Chef vom Dienst (oder viel­leicht ist er das immer, kei­ne Ahnung, hät­te er aber ver­dient). Und Diet­mar küm­mer­te sich um uns. “Wird Euch denn schon jehol­fen?” Das rhei­ni­sche Kol­lek­tiv-Duzen nimmt schon­mal den Druck raus. In aller See­len­ru­he wur­de die Alter­na­tiv­aus­wahl gelobt (“ja, dat müss­te so jut funk­tio­nie­re”), ein Kun­den­kon­to für uns ange­legt (“wir müs­sen da noch mal eben den Aus­weis kopie­ren, macht ja nix, oder?”). Im Kopie­rer kein Papier, aber auch kein Pro­blem. Die eine Schel­le, die noch fehl­te, muss bestellt wer­den. Kein Pro­blem — obwohl das Com­pu­ter­sys­tem sich stand­haft wei­ger­te, die­sen Arti­kel über­haupt zu ken­nen. Beim ein­zi­gen Paket der Außen­ver­klei­dung in der rich­ti­gen Rohr­durch­mes­ser­grö­ße in eckig war die Packung geöff­net und der Dich­tungs­ring weg — für Diet­mar auch kein Pro­blem. Er ver­schwand für ein paar Minu­ten in den Gän­gen sei­nes Bau­mark­tes und kam mit einer Dich­tung zurück “von wegen, wer hier wat klaut”.

Diet­mar eine Wei­le in sei­nem Bau­markt (wo er ganz ein­deu­tig in sei­nem Ele­ment ist) zuzu­schau­en, hat eine kon­tem­pla­ti­ve Wir­kung. Wie nach einer Dop­pel­sit­zung Yoga mit Aku­punk­tur geht man lächelnd in den Tag zurück — Danke.

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